Über 26 Millionen Aufrufe seit März 2014!
Sie vermissen eine spezielle Biografie oder einen Artikel zu einem besonderen Thema? Dann helfen Sie bitte und schicken Sie uns eine E-Mail.
Alexander Adrion: Unterschied zwischen den Versionen
Wittus (Diskussion | Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Wittus (Diskussion | Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 43: | Zeile 43: | ||
* ''Zauberei Zauberei'', Walter Olten U., 1968, | * ''Zauberei Zauberei'', Walter Olten U., 1968, | ||
* ''Zauberei Zauberei. Buchgemeinschaftsausgabe.'', Deutsche Buch - Gemeinschaft., 1968, | * ''Zauberei Zauberei. Buchgemeinschaftsausgabe.'', Deutsche Buch - Gemeinschaft., 1968, | ||
* ''Zaubereien oder das Spiel mit dem Schein'', Kösel, 1994, | * ''[[Zaubereien oder das Spiel mit dem Schein]]'', Kösel, 1994, | ||
== YouTube == | == YouTube == |
Version vom 29. März 2020, 07:13 Uhr
Alexander Adrion (* 17. November 1923 in Berlin als Gerhard Engelsleben; † 27. Februar 2013 in Rösrath), war ein deutscher Zauberkünstler, Historiker, Sammler und Autor.
Leben
Der gebürtige Berliner war neben ➟ Punx der erste Zauberkünstler in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg, der mit 2-Stunden-Programmen auftrat. Seine Buchveröffentlichungen vermitteln eindrücklich sein Engagement für die Zauberkunst.
Der als Gerhad Engelsleben geborene Künstler trat 1944 zum ersten Mal im Berliner „Kabarett der Komiker“ öffentlich auf und nannte sich seit dieser Zeit Alexander Adrion.
Auch wenn sich Adrion in seinen Anfangszeiten häufig auf Zauberveranstaltungen zeigte und sogar 1950 einen Preis auf dem Zauberkongress in München errang, so zog er sich doch im weiteren Verlauf seines Lebens immer mehr von der deutschen Zauberszene zurück.
Mit ausländischen Kollegen hingegen pflegte er regen Kontakt. „Ich lese keine deutschen Zauberzeitschriften“, war eine seiner damaligen Aussagen, die Werry überlieferte. Dies hielt ihn jedoch nicht davon ab, gerade für deutschsprachige Leser anspruchsvolle Bücher über seine Kunst zu veröffentlichen.
1968 erschien die erste Publikation aus seiner Feder: „Zauberei Zauberei“. Ein Buch, das rasch in mehreren Ausgaben erschien und die Zauberkunst in ein künstlerisches und philosophisches Licht brachte, eingeleitet durch ein Gespräch zwischem dem Autor und keinem geringeren als Heinrich Böll, dem späteren Nobelpreisträger für Literatur.
Das war Adrions Stärke: Zauberkunst philosophisch zu betrachten und selbst so darzustellen. Die Presse bezeichnete Adrion schon bald als „zaubernden Philosophen“. Bei seinen Auftritten legte er großen Wert auf das Wort, weniger auf eine sogenannte Bühnengestaltung. Nur eine Bedingung sollten seine Auftritte erfüllen: Die Zuschauer müssen – möglichst wie im Theater – in Reihen sitzen.
Seinen Zenit erreichte Alexander Adrion im Jahre 1978, als das bis heute für den deutschsprachigen Raum immer noch große Werk „Die Kunst zu Zaubern“ im DuMont Verlag herauskam. Das Buch erreichte mehrere Auflagen und wurde schon bald von „Adrions Zauberkabinett“ (1980) ergänzt.
Weitere Publikationen erschienen später, sie konnten aber nicht mehr an den Erfolg der ersten drei anknüpfen. „Taschendiebe“, C. H. Beck Verlag, 1992, und die Autobiographie „Zaubereien oder Das Spiel mit dem Schein“ im Kösel Verlag von 1994 erlebten nur noch kleine Auflagen. Vielleicht auch, weil Adrion sich bereits Ende der 1980er Jahre von der Bühne zurückgezogen hatte.
Bis dahin blieb Adrion jedoch äußerst aktiv. Neben seinen „Kammerspielen des Scheins“ gestaltete er Hörfunksendungen zur Zauberkunst und trat sogar in den Jahren 1972 bis 1978 regelmäßig in der Kindersendung „Sowieso“ im Fernsehen auf, obwohl er dies nie propagierte, da er selbst das Medium Fernsehen nicht als adäquates Präsentationsforum für Zauberkunst betrachtete. In der Theaterzeitschrift, „Bühnenkunst“, 4/88, schrieb er dazu: „Zauberei im Fernsehen, ist das überhaupt möglich? Jedenfalls nicht als Kunst der Verzauberung! Dazu gehört Nähe, Beteiligtsein, Zusammenspiel des Vorführendem und seinem Zuschauerkreis.“
Nicht unerwähnt darf bleiben, dass es auch Alexander Adrion war, der als einer der ersten Zauberkünstler in Deutschland mit Ausstellungen zur Geschichte der Zauberkunst an die Öffentlichkeit trat. 1970 präsentierte die Städtische Kunstsammlung Bonn „Abrakadabra – Alte Bilder und Bücher über Zauberer, Taschenspieler, Escamoteure und allerlei Gaukelkunst“. 1971 zeigte das „Forum“ in Bergisch Gladbach die Ausstellung „Zauberei und Gaukelkunst“ und 1992 wurden noch einmal Plakate aus der Sammlung Adrion in der Kreissparkasse Köln ausgestellt.
Ausstellungen
- Abrakadabra – Alte Bilder und Bücher über Zauberer und Gaukelkunst, Sammlung Adrion, Städtische Kunstsammlung Bonn, 24. November bis 10. Januar 1971
- Zauberei und Gaukelkunst – Eine Ausstellung alter Bilder, Bücher und Geräte aus der Sammlung Alexander Adrion, Forum Bergisch Gladbach, 22. Oktober bis 21. November 1971
Veröffentlichungen
- Ausstellungskatalog Abrakadabra, Bonn, 1970
- Adrion's Zauberkabinett, Dumont, 1980,
- Gedanken zu Seiner Kunst Der Verzauberung, Stadt Köln, 1983,
- Kunst zu Zaubern, Die, Dumont, 1978,
- Kunst zu Zaubern, Die, Dumont, 1979,
- Kunst zu Zaubern, Die, Dumont, 1978,
- Kunst zu Zaubern, Die Dumont Tb 112, Dumont, 1981,
- Mein altes Zauberbuch Insel Tb 421, Insel, 1979,
- Memoiren des Robert-Houdin König Der Zauberer, Rauch, 1969,
- Memoiren des Zauberers Robert-Houdin Insel Tb 506, Insel, 1981,
- Taschen Diebe, Beck, C. H. , 1992,
- Zauberei Zauberei, Walter Olten U., 1968,
- Zauberei Zauberei. Buchgemeinschaftsausgabe., Deutsche Buch - Gemeinschaft., 1968,
- Zaubereien oder das Spiel mit dem Schein, Kösel, 1994,
YouTube
Quellen
- Witt, Wittus: Die Kunst zu zaubern, in: Magische Welt, 62. Jahrgang, Heft 2, 2013, Seite 66