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'''Jean Merlin''' (* [[18. Mai]] [[1944]]; † [[4. April]] [[2025]]) war ein französischer Zauberkünstler, Erfinder, Seminarleiter und Autor. | |||
Zusammen mit [[James Hodges]] war er Herausgeber des Periodikums „Mad Magic“. | |||
== Leben == | |||
Jean Merlin gehörte zu den bekanntesten Zauberkünstlern Frankreichs. Bereits im Alter von sechs Jahren begann er sich für die Zauberkunst zu begeistern, als ihm sein Vater, selbst Amateurzauberer, zu Weihnachten einen Zauberkasten schenkte. Dieser Moment markierte den Beginn einer lebenslangen Leidenschaft. | |||
Nach seiner Schulzeit studierte Merlin an der École des Beaux-Arts, der bedeutendsten Kunsthochschule Frankreichs, wo er eine Ausbildung als Designer absolvierte und zudem ein Lehrdiplom für Chinesische Lackkunst erhielt – ein Fachgebiet, das er scherzhaft nie praktisch anwenden musste. | |||
Jean Merlin entwickelte sich zu einem vielseitigen Künstler: Neben seiner Arbeit als Close-up-Zauberer trat er erfolgreich auf der Bühne auf. Er spielte unter anderem im renommierten Olympia-Theater in Paris sowie in Afrika und Italien, oft gemeinsam mit bekannten Künstlern wie DiSato, [[Omar Pasha]] und [[Richiardi, Jr.|Richiardi, Jr]].. | |||
Seine Auftritte zeichneten sich durch Kreativität und eine besondere Präsentation aus, die das Publikum unmittelbar anspricht. Auch als Autor und Lehrer der Zauberkunst hat Merlin Maßstäbe gesetzt: Seine Bücher über Close-up-Zauberei verkauften sich jeweils über tausend Mal – ein beachtlicher Erfolg für Frankreich. Besonders innovativ waren seine Vortragsunterlagen, die ausschließlich aus erklärenden Zeichnungen bestanden und so die Sprachbarrieren bei internationalen Reisen überwanden. | |||
Jean Merlin unterrichtete außerdem regelmäßig in Paris und gab wöchentlich bis zu zehn Stunden Unterricht. Sein pädagogischer Ansatz zielte darauf ab, nicht seine eigene Persönlichkeit den Schülern aufzuzwingen, sondern deren individuelle Stärken zu fördern. Viele seiner Schüler vertrauten ihm und kehrten wiederholt zu seinen Kursen zurück. | |||
Neben seiner Tätigkeit als Zauberkünstler fertigte Jean Merlin auch eigene Zauberrequisiten an, die sich international großer Beliebtheit erfreuten. | |||
Seine Vorbilder in der Zauberkunst waren [[Slydini]] für Timing und Täuschung, [[Dai Vernon]] für seine psychologische Wirkung auf das Publikum sowie [[Fred Kaps]] für seine Bühnenpräsenz und herausragende Technik. Von Richiardi Jr., mit dem er längere Zeit in Afrika zusammenarbeitete, bewunderte er insbesondere die legendäre Besen-Schwebe. Weitere Künstler, die er schätzte, waren unter anderem [[Flip Hallema|Flip]], E. Fields, Brother John Hamman, [[Toni Binarelli]], [[Pavel]], [[Ali Bongo]], Jean Ludow, DiSato, Sitta, [[Ted Winkel]], [[Silvan]], [[Topper Martyn]], [[Shimada]] und Samson. | |||
Jean Merlin vertrat die Ansicht, dass Zauberkunst neben Talent auch harte Arbeit und die kontinuierliche Entwicklung der eigenen Persönlichkeit und Darbietung erfordert. Dabei betonte er die Wichtigkeit, sich seiner eigenen Stärken bewusst zu sein und diese konsequent auszubauen, anstatt fremden Idealen nachzueifern. | |||
Nach einer erfolgreichen Vortragstournee durch die Vereinigten Staaten nahm sich Merlin erstmals seit sieben Jahren eine kreative Auszeit, um neue Routinen zu entwickeln und an weiteren Publikationen zu arbeiten. | |||
Sein umfassendes künstlerisches Wirken und seine unermüdliche Leidenschaft machten Jean Merlin zu einer herausragenden Persönlichkeit in der Welt der Zauberkunst. | |||
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== Literatur == | |||
* Great Balloons! The Complete Book of Balloon Sculpting, 1994 | |||
* The Jean Merlin Book of Magic, 1995 | |||
== Quellen == | |||
* [[Genii]], Sonderheft Jean Merlin, 39. Jahrgang, Heft 4, April 1975, Seite 168 ff. | |||
* [[Magische Welt]], Heft 4, 2009 | |||
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Aktuelle Version vom 12. April 2025, 00:49 Uhr
Jean Merlin (* 18. Mai 1944; † 4. April 2025) war ein französischer Zauberkünstler, Erfinder, Seminarleiter und Autor.
Zusammen mit James Hodges war er Herausgeber des Periodikums „Mad Magic“.
Leben
Jean Merlin gehörte zu den bekanntesten Zauberkünstlern Frankreichs. Bereits im Alter von sechs Jahren begann er sich für die Zauberkunst zu begeistern, als ihm sein Vater, selbst Amateurzauberer, zu Weihnachten einen Zauberkasten schenkte. Dieser Moment markierte den Beginn einer lebenslangen Leidenschaft.
Nach seiner Schulzeit studierte Merlin an der École des Beaux-Arts, der bedeutendsten Kunsthochschule Frankreichs, wo er eine Ausbildung als Designer absolvierte und zudem ein Lehrdiplom für Chinesische Lackkunst erhielt – ein Fachgebiet, das er scherzhaft nie praktisch anwenden musste.
Jean Merlin entwickelte sich zu einem vielseitigen Künstler: Neben seiner Arbeit als Close-up-Zauberer trat er erfolgreich auf der Bühne auf. Er spielte unter anderem im renommierten Olympia-Theater in Paris sowie in Afrika und Italien, oft gemeinsam mit bekannten Künstlern wie DiSato, Omar Pasha und Richiardi, Jr..
Seine Auftritte zeichneten sich durch Kreativität und eine besondere Präsentation aus, die das Publikum unmittelbar anspricht. Auch als Autor und Lehrer der Zauberkunst hat Merlin Maßstäbe gesetzt: Seine Bücher über Close-up-Zauberei verkauften sich jeweils über tausend Mal – ein beachtlicher Erfolg für Frankreich. Besonders innovativ waren seine Vortragsunterlagen, die ausschließlich aus erklärenden Zeichnungen bestanden und so die Sprachbarrieren bei internationalen Reisen überwanden.
Jean Merlin unterrichtete außerdem regelmäßig in Paris und gab wöchentlich bis zu zehn Stunden Unterricht. Sein pädagogischer Ansatz zielte darauf ab, nicht seine eigene Persönlichkeit den Schülern aufzuzwingen, sondern deren individuelle Stärken zu fördern. Viele seiner Schüler vertrauten ihm und kehrten wiederholt zu seinen Kursen zurück.
Neben seiner Tätigkeit als Zauberkünstler fertigte Jean Merlin auch eigene Zauberrequisiten an, die sich international großer Beliebtheit erfreuten.
Seine Vorbilder in der Zauberkunst waren Slydini für Timing und Täuschung, Dai Vernon für seine psychologische Wirkung auf das Publikum sowie Fred Kaps für seine Bühnenpräsenz und herausragende Technik. Von Richiardi Jr., mit dem er längere Zeit in Afrika zusammenarbeitete, bewunderte er insbesondere die legendäre Besen-Schwebe. Weitere Künstler, die er schätzte, waren unter anderem Flip, E. Fields, Brother John Hamman, Toni Binarelli, Pavel, Ali Bongo, Jean Ludow, DiSato, Sitta, Ted Winkel, Silvan, Topper Martyn, Shimada und Samson.
Jean Merlin vertrat die Ansicht, dass Zauberkunst neben Talent auch harte Arbeit und die kontinuierliche Entwicklung der eigenen Persönlichkeit und Darbietung erfordert. Dabei betonte er die Wichtigkeit, sich seiner eigenen Stärken bewusst zu sein und diese konsequent auszubauen, anstatt fremden Idealen nachzueifern.
Nach einer erfolgreichen Vortragstournee durch die Vereinigten Staaten nahm sich Merlin erstmals seit sieben Jahren eine kreative Auszeit, um neue Routinen zu entwickeln und an weiteren Publikationen zu arbeiten.
Sein umfassendes künstlerisches Wirken und seine unermüdliche Leidenschaft machten Jean Merlin zu einer herausragenden Persönlichkeit in der Welt der Zauberkunst.
Jean Merlin wurde 80 Jahre alt.
Literatur
- Great Balloons! The Complete Book of Balloon Sculpting, 1994
- The Jean Merlin Book of Magic, 1995
Quellen
- Genii, Sonderheft Jean Merlin, 39. Jahrgang, Heft 4, April 1975, Seite 168 ff.
- Magische Welt, Heft 4, 2009