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James B. Alfredson: Unterschied zwischen den Versionen

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'''James Bernard'' ''Jim'' '''Alfredson''' (* [[11. Februar]] [[1937]] in East Lansing, Michigan, USA; † [[5. Januar]] [[2015]] ebenda ) war ein US-amerikanischer Zauberkünstler Autor und Sammler.
'''James Bernard''' ''Jim'' '''Alfredson''' (* [[11. Februar]] [[1937]] in East Lansing, Michigan, USA; † [[5. Januar]] [[2015]] ebenda ) war ein US-amerikanischer Zauberkünstler, Autor und Sammler.


== Leben ==
== Leben ==
Jim Alfredson studierte ursprünglich Rundfunkwissenschaften und schloss mit einem Bachelor ab. Zusätzlich absolvierte er ein Philosphiestudium, das er mit einem PhD (Dr.) abschloss. Eine Zeit lang lehrte er als College-Professor.  
Jim Alfredson studierte ursprünglich Rundfunkwissenschaften und schloss mit einem Bachelor ab. Zusätzlich absolvierte er ein Philosphiestudium, das er mit einem PhD (Dr.) abschloss. Eine Zeit lang lehrte er als College-Professor.  


Bis Mitte der 1950er Jahre arbeitete er nebenbei als Zauberkünstler. Ab 1954 baute er eine stattliche Sammlung von Zauberzeitschriften und [[Exlibris]] auf.  
Bis Mitte der 1950er Jahre arbeitete er nebenbei als Zauberkünstler. Ab 1954 baute er eine umfangreiche Sammlung von Zauberzeitschriften und [[Exlibris]] auf.  


Von 1973 bis 1988 war er der Herausgeber der Verinszeitschrift [[Magicol]].
Von 1973 bis 1988 war er der Herausgeber der Verinszeitschrift [[Magicol]].


Seine umfangreiche Literatursammlung, vor allem Fachperiodika, bot er 2014 altersbedingt zum Verkauf im Auktionshaus [[Potter & Potter]] (USA) an. Seine Sammlung von [[Exlibris]] ging zu dem Amateurzauberer Bernhard Schmitz, der Ende 2022 ein Buch darüber publizierte.
Seine Literatursammlung, vor allem Fachperiodika, bot er 2014 altersbedingt zum Verkauf im Auktionshaus [[Potter & Potter]] (USA) an. Seine Sammlung von [[Exlibris]] ging zu dem Amateurzauberer Bernhard Schmitz, der Ende 2022 ein Buch darüber publizierte.


== Auszeichnungen ==
== Auszeichnungen ==

Aktuelle Version vom 11. Februar 2024, 11:13 Uhr

James B. Alfredson

James Bernard Jim Alfredson (* 11. Februar 1937 in East Lansing, Michigan, USA; † 5. Januar 2015 ebenda ) war ein US-amerikanischer Zauberkünstler, Autor und Sammler.

Leben

Jim Alfredson studierte ursprünglich Rundfunkwissenschaften und schloss mit einem Bachelor ab. Zusätzlich absolvierte er ein Philosphiestudium, das er mit einem PhD (Dr.) abschloss. Eine Zeit lang lehrte er als College-Professor.

Bis Mitte der 1950er Jahre arbeitete er nebenbei als Zauberkünstler. Ab 1954 baute er eine umfangreiche Sammlung von Zauberzeitschriften und Exlibris auf.

Von 1973 bis 1988 war er der Herausgeber der Verinszeitschrift Magicol.

Seine Literatursammlung, vor allem Fachperiodika, bot er 2014 altersbedingt zum Verkauf im Auktionshaus Potter & Potter (USA) an. Seine Sammlung von Exlibris ging zu dem Amateurzauberer Bernhard Schmitz, der Ende 2022 ein Buch darüber publizierte.

Auszeichnungen

Veröffentlichungen

Interview in der Zeitschrift Magische Welt

W.: Jim, Sie sind seit 1973 Redakteur der Sammlerpublikation MAGICOL. Würden Sie bitte unseren Lesern erzählen, seit wann dieses Periodikum erscheint?

A.: MAGICOl begann im August 1950 (Vol. 1, Nr. 1). Bis zur August/September-Ausgabe 1952 kam es vierteljährlich heraus (Vol. 3, Nr. 1). Mit dieser Ausgabe wurde die Veröffentlichung der Zeitschrift für 7 Jahre eingestellt und erst wieder im September 1959 mit MAGICOL NEWSLETTER Nr. 1 aufgenommen. Heute erscheint sie vierteljährlich in den Monaten November, Februar, Mai und August.

W.: Man könnte also sagen, dass 1980 MAGICOL ihr 30jähriges Bestehen feiert. Herzlichen Glückwunsch!

A.: Im Namen aller Mitglieder danke ich Ihnen für die Geburtstagswünsche.

W.: Sie erwähnten gerade Ihre Mitglieder; vielleicht sollten Sie kurz erklären, was es damit auf sich hat.

A.: Nun, streng genommen ist MAGICOL eine Vereinszeitschrift, die nur an Mitglieder vergeben wird. Trotzdem kann jeder MAGICOL abonnieren. Für die Zeit seines Abonnements ist er dann Mitglied der MAGIC COllECTORS' AS- SOCIATION.

W.: Darf ich mal nach der Auflagenhöhe fragen, oder ist sie ein Geheimnis? Vielleicht können Sie uns auch erzählen, wie die Mitgliederzahl in den letzten 29 Jahren zugenommen hat.

A.: Zu dieser Zeit beträgt die Anzahl der gedruckten Hefte 300 Stück pro Ausgabe. Unser Geschäftsführer verfügt über genaue Aufzeichnungen; nach meinen letzten Berechnungen liegt die Mitgliederzahl etwas über 250. Am Ende des ersten Jahres (1950/51) hatte die Magic Collectors' Association 83 Mitglieder. Es scheint ein stets wachsendes Interesse am Sammeln zu geben. Gerade in den letzten 5 Jah-ren stieg die Mitgliederzahl stürmisch an. übrigens haben wir viele Mitglieder, die sich selbst nicht als „Sammler“ betrachten, aber abonnieren, weil sie an der Geschichte der Zauberkunst interessiert sind.

W.: Jim, können Sie den Lesern der MW auch sagen, welches Periodikum als erstes nur für Sammler herausgegeben wurde?

A.: Obwohl einige frühere Periodika etwas Material für Sammler enthielten, war das erste Periodikum nur für Sammler in englischer Sprache Al MUNROE'S MAGICAl MISCELANY (Detroit. U. S. A.). Es erschien von Juni 1943 bis April 1950 und enthielt eine Menge an Information über einige kurzlebige, weniger bekannte Vorführer; es gab 61 Ausgaben. Von den späteren Publikationen, die in Englisch erschienen, existierten die meisten nur kurze Zeit. Eine der heute meistgesuchten Zeitschriften ist Wilf Huggins' MIDGET MAGICIAN (Hounslow, England), die von Januar 1951 bis März/September 1960 erschien. Diese wie auch die anfangs erwähnte hatten jeweils eine limitierte Auflage, und es ist schwierig, eine komplette Serie dieser Zeitschriften zu bekommen. Unglücklicherweise ist mein Wissen über europäische Periodika beschränkt, so daß ich zu die- sen keine Stellung nehmen kann. Die einzige nicht-englische Sammler-Publikation in meiner Sammlung ist Ingemar lsaksson's interessante TROLLERI SAMLAREN, die in Schweden von 1966 bis 1969 pUbliziert wurde.

W.: Das war sehr interessant, Jim. Ehe ich weitere Fragen stelle, lassen Sie mich kurz anfügen, dass es auch in Deutschland einen Versuch gab, eine Sammler-Publikation herauszugeben. 1970 veröffentlichte Volker Huber eine Ausgabe seiner DOCUMAG, die periodisch erscheinen sollte. Aber es blieb (leider) bei diesem einen Exemplar. Doch nun zurück zu unserem Interview. Was glauben Sie, sind die Hauptaufgaben einer Sammler-Zeitschrift?

A.: Zuallererst und hauptsächlich erwarte ich, dass eine Sammler-Publikation als Medium zum Austausch von Informationen dient. Die Tatsa-che, dass die Dinge, die wir suchen, „Sammler-Stücke“ sind, bedeutet, dass sie ungewöhnlich sind. Und wenn Sammler A z. B. über ein Buch schreibt, liest es vielleicht Sammler B und vergleicht das beschriebene mit seiner Ausgabe. Dabei entdeckt er, dass er eine völlig andere besitzt und kann nun darüber schreiben. Oder A hat einen Gegenstand, der einmalig ist, und nur durch einen Artikel darüber erfahren die Sammler-Kollegen von dessen Existenz. Eine weitere Aufgabe für solch ein Periodikum besteht darin, Sammler mit neuen Büchern, Drucken und ähnlichen Dingen vertraut zu machen, die für den „magischen“ Sammler von Interesse sind und die eines Tages selbst „Sammler-Stücke“ werden. Sammler-Schriften stellen auch die Sammler einander vor. Jeder, der Ihre Artikel gelesen hat, weiß, daß Zauberkästen Ihre große Leidenschaft sind, und vielleicht hat Herr A ein ungewöhnliches Set, das ihm ein Entree, einen Grund bietet, Ihnen zu schreiben. Danach wird vielleicht die Korrespondenz fortgeführt, und schon haben Sie einen neuen Sammlerfreund. Unter den Zauberkünstlern gibt es nur wenige Sammler, und ich habe das Gefühl, dass Sammler-Periodika als eine Art Zement dienen und Sammler wie Steine sind, die so durch ihr Interesse an der Geschichte die-ser uralten Kunst zusammengebunden werden.

W.: Jim, Sie sagten: „Unter den Zauberkünstlern gibt es nur wenige, die Sammler sind.“ Wie darf ich das verstehen?

A.: Ich möchte gern zwischen dem ernsthaften Collector (Sammler), der sich bemüht, eine Sammlung aufzubauen, die eine ordentliche oder spezialisierte Anhäufung darstellen kann, und dem reinen Accumulator (Häufer) unterscheiden, der einfach nichts wegwirft. Viele Zauberkünstler fallen in die letzte Kategorie und haben vielleicht einen Dachboden voll von interessanten Artikeln. Sammler können überall gefunden werden; obwohl viele große Anstrengungen unternehmen, keine Aufmerksamkeit auf ihre schönen Sammlungen zu ziehen – aus verschiedenen Gründen. Ich glaube, dass sich eine Menge Sammler nicht länger als „Zauberkünstler“ bezeichnet, obwohl sie dies ursprünglich sein wollte. Sicher können sie noch ein paar Tricks vorführen, wie z. B. Bob Lund oder auch ich. Irgendwo auf unserem Weg haben wir aber festgestellt, dass unser Interesse mehr der Geschichte der Zauberkunst gilt. Auf der anderen Seite gibt es viele erfolgreiche Halb-Profis (z. B. Prof. Eddie Dawes oder Mike O'Dowd) und Voll-Profis (z. B. Jay MarshalI, Milbourne Christopher), die eifrige, aktive Sammler sind. Ich würde aber nicht sagen, dass sie nur einfach an den Objekten interessiert sind sondern vielmehr an dem „Zauber“, den die Dinge wiederspiegeln. Für mich ist eine Sammlung, was jemand im Laufe der Zeit aktiv aufgebaut und nicht, was sich während der Zeit einfach angehäuft hat. W.: Da wir gerade bei Sammlern sind: Wer, glauben Sie, besitzt die größte Sammlung?

A.: Ohweh! Da bin ich mir nicht ganz sicher. Auf die Gefahr hin, unabsichtlich irgendweiche Freunde nicht zu würdigen, kann ich Ihnen von einigen der größten Sammlungen erzählen, die auf ein oder zwei Gebieten besonders stark sind. H. Adrian Smith aus Massachusetts besitzt eine große, allgemeine Sammlung von Büchern und gedruckten Materialien, aber auch wahrscheinlich die schönste Sammlung seltener – im wahr – sten Sinne des Wortes – antiquarischer Bücher, die sich in privater Hand befinden. Byron und Barbi Walker, über die Sie in Ihrer Zeitschrift schon berichtet haben, müssen ganz kurz dar- auf folgen. Robert Lund und sein American Museum of Magic, Jay Marshall von der Magic lnc. und David Price vom Egyptian Hall Museum in Tennessee verfügen alle über überwältigende, große Sammlungen „magischer“ Literatur und gedruckter Dinge. Auf dem Gebiet der spezialisierten Sammlungen vermute ich, daß auf Ihrem eigenen Gebiet der Zauber-Sets Robert Lund die meisten in den Vereinigten Staaten besitzt. Für Zaubermünzen und Medaillen steht wahr- scheinlich Bill Kuethe oder Edgar Heyl. Für „Zauber“-Periodika gilt George Daily, seltene Drucke findet man hauptsächlich bei Milbourne Christopher usw. usw. Und jetzt haben Sie es so weit gebracht, dass viele meiner guten Freunde traurig sind, weil ich sie ausgelassen habe, denn es gibt noch eine Menge anderer ausgezeichneter Sammlungen in diesem Land. Aber zwei sollte ich doch noch hier anführen, da sie auch sehr umfangreich sind: Da gibt es die Houdini/McManus/Young-Sammlung, die in der Library of Congress in Washington untergebracht ist und die ausgezeichnete Sammlung des unvergesslichen John Mulhollarld, die im Player's Club – einem privaten Theaterliebhaber-Klub – in New York beheimatet ist.

W.: In diesem Jahr soll der dritte und letzte Teil der Auktion der Findlay-Sammlung stattfinden. Die ersten beiden Teile erbrachten eine Gesamtsumme von rund 324.000,00 DM. Glauben Sie, dass die Preise in Zukunft noch weiter stei-gen werden, oder würden Sie sagen, daß besonders bei diesen Auktionen im Hause Sotheby die Preise übertrieben hoch waren?

A.: Das ist schwer zu sagen. Aber ich hoffe, dass wir die Sammler nicht aus dem Markt "hinaus- bieten" und somit zulassen, dass die Gegenstände zu bloßen Waren in den Händen von Spekulanten werden. Es war für einige der erzielten Preise, die man für Dinge gezahlt hat, die heute noch ohne weiteres auf dem Markt erhält- lich sind, offensichtlich, daß bei den Ersteigerern eine Anzahl unwissender Personen war; darüber hinaus bin ich neugierig, wie die Spekulan- ten auf ihre Kosten kommen wollen, wenn sie versuchen, ihr Material mit hohem Profit wieder zu verkaufen. Vielleicht liegen bereits die älte-ren Bücher und Periodika jenseits des Möglichen für den Anfänger einer Sammlung. Aber man sollte sich dadurch nicht entmutigen las- sen, da es immer möglich ist, eine erstklassige Sammlung von Dingen zusammenzutragen, die preiswert sind: „magische“ Exlibris, Visitenkarten, Briefbögen etc. Der Preis für diese Artikel beträgt meist nur das Porto. Obwohl die Preise für ältere Materialien einfach entmutigend sind – und ich glaube nicht, daß sie stark fallen werden –, gibt es immer noch genü- gend Material für Sammler mit begrenztem Vermögen. W.: Abschließend wäre es noch interessant, zu erfahren, wer als der erste Sammler gilt.

A.: In Amerika, würde ich sagen, gilt H. J. Burlingame als erster wirklicher Sammler. In Großbritannien war es wahrscheinlich James Savren. Ich bin sicher, daß es noch frühere Zauberkünstler gab, die Dinge aufgehoben haben, aber deren Namen sind nicht überliefert. In Amerika tauchen die Namen Ellison und Houdini schon sehr früh als Sammler auf. Aber sie wurden in der Tat von Burlingame und C. A. George Newmann – ein Pionier-Mentalist – übertroffen. BurIingame's Sammlung ging an Dr. A. M. Wilson, der lange Zeit die SPHINX herusgab, von hier zu Earl Rybolt in Los Angeles, und was davon später übrigblieb, gehört heute Byron und Barbi Walker. Die Savren-Sammlung wurde an seinen Freund Henry Evanion weitergegeben und von da zu Houdini. Im Vergleich zu heute waren das recht bescheidene Sammlungen. Die Dinge darin je- doch wären heute kaum noch zu erhalten – hauptsächlich Theaterzettel und ähnliches, keine Bücher. W.: Many thanks, Jim.

Anmerkung Zusammen mit George L. Daily Jr. publizierte Jim Alfredson 1976 ein 60 Seiten starkes Buch mit dem Titel „A Short Title Check List of Conjuring periodicals in English“. Rund 900 Fachzeitschriften und periodische Publikationen, die zum größten Teil aus den reichhaltigen Sammlungen der beiden Autoren zusammengetragen wurden, sind hier aufgelistet. Offensichtlich verbot die Bescheidenheit Jim Alfredson, sich oben selbst als bekannter Sammler mit aufzuführen.

Quellen

  • Dailey, George, Two Friends, Nachruf in Magicol, 2015, Nr. 189, June 2015, Seite 6
  • Magische Welt, 29. Jahrgang, Heft 5, 1980, Seite 220 ff.