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John Derris: Unterschied zwischen den Versionen

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'''John Derris''' (* [[1931]] in London, England, als ''John Shire'') ist ein englischer Zauberkünstler und Autor.
'''John Derris''' (* [[1. Januar]] [[1931]] in London, England, als ''John Shire''; † [[14. Juni]] [[2025]] in Kent) war ein englischer Zauberkünstler und Autor. Er war nicht nur als Zauberkünstler tätig, sondern auch als Autor, Werbefachmann und Vortragender. In der Zauberkunst ist er insbesondere durch seine langjährige Verbindung zu Größen wie [[Jack Avis]], [[Alex Elmsley]] und [[Roy Walton]] sowie durch seine Publikationen und Vorträge bekannt geworden.
 


== Leben ==
== Leben ==
Im Alter von 14 Jahrgen gewann John Derris einen Talentwettbewerb im Zaubern. Seitdem ist er mit der Zauberkunst fest verbunden. Während seiner Militärzeit trat er in einer Revue mit dem Titel ''Revel And Fun'' in Hunderten von Vorstellungen auf. Nach dieser Zeit entschloss er sich jedoch, sich als Werbefachmann selbstständig zu machen. Mehrere Jahre lang führte er bis zu seiner Pensionierung eine Werbeagentur. In den Mittagspausen traf er sich oftmals mit den Kollegen [[Roy Walton]] und [[Alexander Elmsley]]. Nach der Pensionierung wandte er sich wieder verstärkt der Zauberkunst zu und übt sie seitdem hauptberuflich aus.  
John Derris entdeckte sein Interesse an der Zauberkunst im Alter von fünfzehn Jahren, nachdem ihn ein Mitschüler mit einem Zaubertrick beeindruckt hatte. Der erste Laden, den er in diesem Zusammenhang besuchte, war [[Will Goldston]]’s Shop in der Nähe des Leicester Square in London. Kurz darauf begann er, aus The Boy’s Book of Conjuring zu lernen, und führte bald erste Zauberdarbietungen im Rahmen seiner Tätigkeit bei den Boy Scouts auf.
 
Er wuchs in Harrow auf und trat bereits als Jugendlicher öffentlich auf. Mit sechzehn Jahren wurde er Mitglied des Institute of Magicians, wo er unter anderem Ted Danson begegnete. In Talentwettbewerben setzte er sich unter anderem gegen [[Bobby Bernard]] durch. Unter dem Künstlernamen John Derris trat er regelmäßig auf, bis er mit 18 Jahren in die Royal Air Force (RAF) eintrat. Dort war er 18 Monate lang Teil einer Unterhaltungseinheit und präsentierte ein Comedy-Zauberprogramm unter dem Titel ''Tragic Magic''.
 
Nach dem Militärdienst war er zunächst in der Werbeabteilung der Boy Scouts Association tätig und entschloss sich gegen eine Karriere im Theater. Stattdessen arbeitete er als Werbetexter und später Inhaber einer eigenen mittelgroßen Werbeagentur. Bis zum Alter von 26 Jahren trat er noch semi-professionell auf, bevor er sich für rund 30 Jahre weitgehend aus der Zauberszene zurückzog.
 
Während seiner aktiven Jahre in der Londoner Zauberszene zählte Derris zum engen Umfeld um Jack Avis, Alex Elmsley, Roy Walton, [[Cy Endfield]] und [[Al Koran]]. Die Gruppe traf sich regelmäßig samstags bei Davenports und später in einem Café in Vernon Place, London. Derris veröffentlichte in dieser Zeit mehrere Beiträge in Zeitschriften wie [[Pentagram]] und vermarktete eigene Trickideen, darunter den bekannten Effekt „Trilogy“, ein Stifteffekt mit durchsichtiger Spitze.
 
Erst nach seiner Pensionierung kehrte John Derris zur Zauberkunst zurück. Sein Freund [[Bob Read]] vermittelte ihm Auftrittsmöglichkeiten im Grosvenor House Hotel, wo er als Close-up-Zauberer tätig war. Besonders verbunden blieb er seinem langjährigen Weggefährten Jack Avis, mit dem er bis zu dessen Tod regelmäßig Zeit verbrachte. Zusammen mit Avis schrieb er das Buch „Vis-à-Vis“, das dessen Denkweise und Routinen dokumentiert. Nach Avis’ Tod engagierte sich Derris maßgeblich für die Herausgabe des Buchs „Rara Avis“, das auf 28 Notizbüchern von Jack Avis basiert.
 
In den letzten Jahrzehnten initiierte Derris auch regelmäßige private Zaubertreffen in seinem Haus, die auf eine frühere Tradition um [[Peter Warlock]], [[Francis Haxton]] und andere zurückgehen. Teilnehmer dieser neuen Gruppe waren unter anderem Alex Elmsley, Lewis Jones, Michael Symes, Angelo Carbone und Tom Whitestone.
 
Derris veröffentlichte zahlreiche Artikel in Fachzeitschriften wie [[Abracadabra]] und The [[Magic Circular]], darunter die Centenary Profiles sowie Porträts über bekannte und junge britische Zauberkünstler. Einer seiner bekanntesten Artikel war „Will the Real Jerry Sadowitz Please Stand Up“, der zunächst vom Magic Circle abgelehnt, später jedoch in Abra veröffentlicht wurde.
 
Seine bekannteste vermarktete Kreation ist der Trick „Mirrorcle“, eine Variante des bekannten Pen through Note-Effekts, bei dem mit Hilfe eines Spiegels der Eindruck entsteht, der Stift dringe durch den Spiegel selbst.
 
Als Vortragender war Derris mit dem Thema „K.I.S.S.“ (Keep It Simple, Stupid) aktiv, das auf seiner Werbeerfahrung basiert und den Fokus auf Präsentation und persönliche Wirkung in der Zauberkunst legt. Weitere geplante Vorträge waren „The Seven Secrets of Jack Avis“.
 
John Derris war mit Doris Avis, der Schwester von Jack Avis, verheiratet. Sie lernten sich auf einem Familienfest der Avis-Familie kennen. Das Paar war über 50 Jahre lang verheiratet.
 
Auch im hohen Alter trat Derris regelmäßig bei Veranstaltungen wie Meet the Magic Circle auf. Seine bevorzugten Darbietungsformen sind Stand-up, Close-up und Salonzauberei.


Er ist verheiratet mit der Schwester des Zauberkünstlers [[Jack Avis]]. Zu seinen engsten Freunden zählte auch [[Bobby Bernard]].
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== Veröffentlichungen ==
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[[Kategorie:Zauberkünstler (Engländer)]]
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[[Kategorie:Geboren 1931]]
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[[Kategorie:Gestorben 2025]]
[[Kategorie:Zauberkünstler]]
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[[Kategorie:Mann]]
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[[Kategorie:Biografien]]
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[[Kategorie:Autor]]
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Version vom 16. Juni 2025, 12:42 Uhr

John Derris auf der Titelseite von The Magic Circular

John Derris (* 1. Januar 1931 in London, England, als John Shire; † 14. Juni 2025 in Kent) war ein englischer Zauberkünstler und Autor. Er war nicht nur als Zauberkünstler tätig, sondern auch als Autor, Werbefachmann und Vortragender. In der Zauberkunst ist er insbesondere durch seine langjährige Verbindung zu Größen wie Jack Avis, Alex Elmsley und Roy Walton sowie durch seine Publikationen und Vorträge bekannt geworden.


Leben

John Derris entdeckte sein Interesse an der Zauberkunst im Alter von fünfzehn Jahren, nachdem ihn ein Mitschüler mit einem Zaubertrick beeindruckt hatte. Der erste Laden, den er in diesem Zusammenhang besuchte, war Will Goldston’s Shop in der Nähe des Leicester Square in London. Kurz darauf begann er, aus The Boy’s Book of Conjuring zu lernen, und führte bald erste Zauberdarbietungen im Rahmen seiner Tätigkeit bei den Boy Scouts auf.

Er wuchs in Harrow auf und trat bereits als Jugendlicher öffentlich auf. Mit sechzehn Jahren wurde er Mitglied des Institute of Magicians, wo er unter anderem Ted Danson begegnete. In Talentwettbewerben setzte er sich unter anderem gegen Bobby Bernard durch. Unter dem Künstlernamen John Derris trat er regelmäßig auf, bis er mit 18 Jahren in die Royal Air Force (RAF) eintrat. Dort war er 18 Monate lang Teil einer Unterhaltungseinheit und präsentierte ein Comedy-Zauberprogramm unter dem Titel Tragic Magic.

Nach dem Militärdienst war er zunächst in der Werbeabteilung der Boy Scouts Association tätig und entschloss sich gegen eine Karriere im Theater. Stattdessen arbeitete er als Werbetexter und später Inhaber einer eigenen mittelgroßen Werbeagentur. Bis zum Alter von 26 Jahren trat er noch semi-professionell auf, bevor er sich für rund 30 Jahre weitgehend aus der Zauberszene zurückzog.

Während seiner aktiven Jahre in der Londoner Zauberszene zählte Derris zum engen Umfeld um Jack Avis, Alex Elmsley, Roy Walton, Cy Endfield und Al Koran. Die Gruppe traf sich regelmäßig samstags bei Davenports und später in einem Café in Vernon Place, London. Derris veröffentlichte in dieser Zeit mehrere Beiträge in Zeitschriften wie Pentagram und vermarktete eigene Trickideen, darunter den bekannten Effekt „Trilogy“, ein Stifteffekt mit durchsichtiger Spitze.

Erst nach seiner Pensionierung kehrte John Derris zur Zauberkunst zurück. Sein Freund Bob Read vermittelte ihm Auftrittsmöglichkeiten im Grosvenor House Hotel, wo er als Close-up-Zauberer tätig war. Besonders verbunden blieb er seinem langjährigen Weggefährten Jack Avis, mit dem er bis zu dessen Tod regelmäßig Zeit verbrachte. Zusammen mit Avis schrieb er das Buch „Vis-à-Vis“, das dessen Denkweise und Routinen dokumentiert. Nach Avis’ Tod engagierte sich Derris maßgeblich für die Herausgabe des Buchs „Rara Avis“, das auf 28 Notizbüchern von Jack Avis basiert.

In den letzten Jahrzehnten initiierte Derris auch regelmäßige private Zaubertreffen in seinem Haus, die auf eine frühere Tradition um Peter Warlock, Francis Haxton und andere zurückgehen. Teilnehmer dieser neuen Gruppe waren unter anderem Alex Elmsley, Lewis Jones, Michael Symes, Angelo Carbone und Tom Whitestone.

Derris veröffentlichte zahlreiche Artikel in Fachzeitschriften wie Abracadabra und The Magic Circular, darunter die Centenary Profiles sowie Porträts über bekannte und junge britische Zauberkünstler. Einer seiner bekanntesten Artikel war „Will the Real Jerry Sadowitz Please Stand Up“, der zunächst vom Magic Circle abgelehnt, später jedoch in Abra veröffentlicht wurde.

Seine bekannteste vermarktete Kreation ist der Trick „Mirrorcle“, eine Variante des bekannten Pen through Note-Effekts, bei dem mit Hilfe eines Spiegels der Eindruck entsteht, der Stift dringe durch den Spiegel selbst.

Als Vortragender war Derris mit dem Thema „K.I.S.S.“ (Keep It Simple, Stupid) aktiv, das auf seiner Werbeerfahrung basiert und den Fokus auf Präsentation und persönliche Wirkung in der Zauberkunst legt. Weitere geplante Vorträge waren „The Seven Secrets of Jack Avis“.

John Derris war mit Doris Avis, der Schwester von Jack Avis, verheiratet. Sie lernten sich auf einem Familienfest der Avis-Familie kennen. Das Paar war über 50 Jahre lang verheiratet.

Auch im hohen Alter trat Derris regelmäßig bei Veranstaltungen wie Meet the Magic Circle auf. Seine bevorzugten Darbietungsformen sind Stand-up, Close-up und Salonzauberei.

John Derris wurde 94 Jahre alt.

Veröffentlichungen

  • Come a Little Closer, 1998
  • Vis A Vis: A Jack Avis Book, zusammen mit Jack Avis, Kaufman and Company, 1998, 156 Seiten
  • Days of Wine and Magic, 2016
  • KISS, 2013

Artikel

  • The Bashful Ghost by Alex Elmsely, in: Genii, Vol. 62, Nr. 3, März 1999, Seite 16
  • The Monte Cristo Ring, in: Come a Little Closer, Peter Warlock, 1953, 39 Seiten

Quellen