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Internationale Standardnummer für fortlaufende Sammelwerke
(Auszug aus der Wikipedia:)
Die Internationale Standardnummer für fortlaufende Sammelwerke (engl. International Standard Serial Number) (ISSN) ist eine Nummer, die Zeitschriften und Schriftenreihen eindeutig identifiziert. Das Pendant für Bücher ist die ISBN, für digitale Objekte der Digital Object Identifier = DOI. Die ISSN basiert auf der internationalen Norm ISO 3297 aus dem Jahr 1975. Zentral wird die ISSN vom Centre International de l’ISSN in Paris verwaltet.[1] Seit Ende 2013 können auch wissenschaftliche Blogs und Blogs von allgemeinem Interesse eine ISSN erhalten.[2]
Aufbau der ISSN
Eine ISS-Nummer besteht aus acht Ziffern, die durch einen Bindestrich in zwei Gruppen zu je vier Ziffern unterteilt sind, wie zum Beispiel ISSN 1234-5672 (statt einer Ziffer kann an letzter Stelle auch ein „X“ stehen, siehe unten). Aus der ISSN ist – anders bei der International Standard Book Number|ISBN – nicht anhand von Nummernbestandteilen erkennbar, aus welchem Sprachgebiet oder Verlag ein Sammelwerk stammt, auch wenn dies die zwei Gruppen mit je vier Ziffern vermuten lassen. Der Bindestrich dient nur als optisches Unterscheidungsmerkmal gegenüber anderen Kodierungssystemen wie der ISBN und einer besseren Lesbarkeit. Inhaltlich stellen die ersten sieben Ziffern die eigentliche ISSN dar, die achte Ziffer ist eine Prüfziffer.
Die Prüfziffer einer ISSN wird aus der Differenz von 11 zum Modulo 11 der absteigend von 8 bis 2 gewichteten Quersumme (achtmal erste Stelle plus siebenmal zweite Stelle etc.) berechnet. Für den Wert 10 wird als Prüfziffer das Zeichen „X“ verwendet.
In den unten angegebenen Publikationen von Elizabeth H. Groot findet man eine Literaturzusammenstellung zur historischen und fachlichen Entwicklung der ISSN.
Vergabe und Prinzipien
Die Vergabe der ISSN wird von nationalen ISSN-Zentren vorgenommen, die zusammen das ISSN-Netzwerk bilden; in Deutschland ist dies beispielsweise die Deutsche Nationalbibliothek in Frankfurt am Main, in der Schweiz die Schweizerische Nationalbibliothek in Bern. Nach der ISO 3297 sollte für jeden Medientyp einer Zeitschrift eine eigene ISSN vergeben werden, zum Beispiel eine für die Papierausgabe und eine für die CD-ROM-Ausgabe. In der Praxis wird dies aber nicht immer so gehandhabt, weil die digitalen Medien durch das Portable Document Format|PDF inzwischen eine Ausgabe ermöglichen, die sich nicht von der Papierausgabe unterscheidet.
ISSN als EAN-Code
Um die ISSN als Strichcode umzusetzen, wird der dreizehn-stellige European Article Number (EAN) Code verwendet. Ähnlich wie bei der Umsetzung der International Standard Book Number| (ISBN) wird dafür den sieben Ziffern der ISSN (also ohne Prüfziffer) eine 977 vorangestellt. Die Ziffern 11 und 12 können für Spezial- oder Doppelausgaben verwendet werden. Bei Nicht-Verwendung sind diese Reserve-Ziffern jeweils „0“. Die dreizehnte Stelle ist die Prüfziffer gemäß den EAN-Richtlinien.
In Deutschland reicht die ISSN als Basis für die Kodierung aber nicht aus, wenn das Magazin im Zeitschriftenhandel vertrieben werden soll. Hier erscheinende Zeitschriften benötigen dazu einen eigenen European Article Number#Zeitungen und Zeitschriften in Deutschland (Titelcode), die sogenannte Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ)-Objektnummer, welche von der GS1 vergeben wird. Der Grund ist Rücksicht auf kleine Verkaufsstellen, die keine Warenwirtschaftssysteme haben, mit deren Hilfe Codes den passenden Preisen zugeordnet werden. Der Umweg über ein System ist bei Zeitschriften auch nicht nötig, denn es herrscht Preisbindung: Jede Zeitschrift kostet überall immer dasselbe.
Die Preisbindung erlaubt, den Preis des Magazins fest in die Ziffernfolge einzukodieren und so den technischen Aufwand bei den Kiosken gering zu halten. Einkodiert sind: der Mehrwertsteuersatz, die Titelnummer und der Preis. Die Ziffernfolge 419 zum Beispiel legt den Mehrwertsteuersatz von 7 % fest. Ihr folgt die fünfstellige Titelnummer, dann der Preis auf vier Stellen und die Prüfziffer.
Technisch wird der Zeitschriften-Titelcode wie der 13-stellige EAN-Code produziert. Auch die Ermittlung der Prüfziffer ist dieselbe.[3]
Erweiterungen
Die eISSN ist die internationale elektronische Standardzeitschriftennummer. Elektronische Ausgaben und Printversionen müssen nicht dieselbe Zeitschriftennummer haben. Erscheinen Ausgaben bei identischen Titeln in verschiedenen Medienformen zeitgleich, erhalten sie in der Regel jeweils eine eigene ISSN.
Da die ISSN nur ganze Serien bezeichnet, wurde besonders für den elektronischen Zugriff der Serial Item and Contribution Identifier (SICI) eingeführt, spezifiziert in ANSI/NISO Z39.56, der auch einzelne Abschnitte und Artikel in Ausgabebänden eindeutig identifizieren kann. Er ist in erster Linie für die Verwendung durch diejenigen Mitglieder der bibliographischen Gemeinschaft, die an der Verwendung oder Verwaltung von Zeitschriftentiteln und ihren Beiträgen beteiligt sind. 2001 übernahm ihn JSTOR zur Artikelnummerierung.
Literatur
- DIN ISO 3297, dt. Fassung, Nachfolger der DIN 1430t.
- ÖNORM A 2652.
- Elizabeth H. Groot: Unique identifiers for serials: an annotated, comprehensive bibliography. In: The Serials Librarian 1976 (ISSN 0361-526X, CODEN SELID4), Bd. 1, Ausg. 1, S. 51-75.
- Elizabeth H. Groot: Unique identifiers for serials: 1977 update. In: The Serials Librarian 1978 (ISSN 0361-526X, CODEN SELID4), Bd. 2, Ausg. 3, S. 247–255.
Weblinks
- ISSN.org
- Nationales ISSN-Zentrum für Deutschland, Deutsche Nationalbibliothek
- Schweizerisches ISSN-Zentrum, Schweizerische Nationalbibliothek