Otto Prokop
Otto Gerhard Prokop (* 29. September 1921 in St. Pölten; † 20. Januar 2009 in Ottendorf (bei Kiel)) war ein österreichischer Gerichtsmediziner, der in der DDR einen wichtigen und international beachteten Einfluss auf die forensische Medizin und die Forschungspolitik hatte.
Wirken
Prokops wissenschaftliches Gesamtwerk umfasst etwa 600 Originalarbeiten und fast 500 größere Vorträge; diese lassen sich folgenden drei Schwerpunktthemen zuordnen:
- Pathologische Anatomie und gewaltsamer Tod;
- Forensische Serologie, Genetik und Spurenkunde;
- Arztrechtliche Fragen und naturwissenschaftliche Stellungnahmen gegen unwissenschaftliche Heilmethoden.
In letzterem Punkt führte Prokop in seinen Arbeiten und Vorträgen einen Kampf gegen Okkultismus und „paramedizinische Praktiken“. Er wirkte dabei als (vgl. Esoterik und Parapsychologie in der DDR) regelrechter Gatekeeper, der unter anderem ein Überschwappen des Interesses für Parapsychologie in der Sowjetunion auf die DDR verhinderte. Als ausgesprochener Skeptiker wandte er sich ebenso gegen die Parapsychologie und bemühte sich unter anderem gegen Praktiken wie das Rutengehen, Okkultismus und para- oder alternativmedizinische Heilkunden.
Speziell zu diesem Thema gab er in dem Zauberperiodikum Magische Welt ein Interview, das er mit dem Herausgeber Werner Geissler-Werry 1981 führte.
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Medizinischer Okkultismus Paramedizin, Verlag: VEB G. Fischer, 1977, 336 Seiten
Quellen
- Magische Welt 1981 - Nr. 5, Seite 218 ff.