Werner Geissler
Werner Geissler, auch genannt Werry, (* 13. April 1925 in Düren; † 19. Juni 2000 ebenda) war ein deutscher Zauberkünstler, Erfinder, Hersteller und Händler von Zauberartikeln, Autor und Verleger. Den Künstlernamen Werry benutzte er seit 1951.
Leben
Werner Geisslers Interesse an der Zauberei begann, als er mit 12 Jahren den Zauberkünstler und Manipulator Paul Reinhard auf einer Kirmes in Düren sah.[1] So wurde Werry 1945 selbst ein Manipulator. Nach 1970 verlegte er sich auf die Mentalzauberkunst.
Werry hatte sich dem Kampf gegen Scharlatanerie in der "Magie" verschrieben. Er kämpfte gegen Menschen und Prinzipien, die den Eindruck von übernatürlichen Wundern erwecken wollten bzw. sollten. Im Fernsehen zeigte er einige Uri Geller Effekte und andere unerklärliche Kunststücke, um das Publikum aufzuklären.
Werry war der Erfinder und Hersteller von über 100 eigenen Zauberkunststücken. Seit etwa 1969 produzierte er auch Kerzen und Spazierstöcke aus einem Plastik-Streifen, wobei er offensichtlich der erste Zauberhändler war, der auch längere erscheinende Stäbe (Spazierstöcke) produzieren konnte. Auf die Idee, Kerzen aus Kunststoff zu produzieren, kam er durch den Zauberkünstler Rudi Sautter-Blixon, der ihn bereits 1958 [2] darauf aufmerksam machte.
Firmengründung
Anfang 1948/49 gründet Werner Geissler zusammen mit Theo Wolf (Torry) ein Unternehmen, die Trickgerätefabrik und beginnt zunächst mit dem An- und Verkauf von gebrauchten Zauberkunststücken. Später beginnt er, selbst entwickelte Zauberkunststücke herzustellen.
Gründung der Fachzeitschrift
1952 startete Geissler mit der Harausgabe des Zauber-Periodikums Magische Welt, wobei er anfangs gegen das Vereinsmonopol des Magischen Zirkels von Deutschland ankämpfen muss. Dieser untersagt vielen seiner Mitglieder die Mitarbeit an der Magischen Welt.
1954 scheidet Theo Wolf aus dem Unternehmen aus. Im selben Jahr beginnt die enge Zusammenarbeit mit der britischen Zauberfirma Supreme Magic Co.
Die erste Werkstatt
1956 richtet Werry seine erste Werkstatt ein, in der nun serienmäßig Kunststücke hergestellt werden. Er schafft dazu eine Drehbank an.
Der Kunststoff hält Einzug
1957 zieht Werry in die Kirchstraße 17, in ein Haus, das er zu günstigen Bedingungen von seinem ehemaligen Partner Theo Wolf mieten kann. 1959 schafft er die erste Thermoformumaschine and, 1960 die erste Spritzgussmaschine für Handbetrieb. Im selben Jahr beginnt er zahlreiche Kunststücke mit Coca Cola-Flaschen zu produzieren. 1961 bringt er die "Coca-Cola-Sensation" auf den Markt. Ein Kunststück, das immer wieder von anderen Zauberhändlern kopiert wird.
Das eigene Heim mit Studio
1965 zieht Werry in sein eigenes für ihn gebautes Haus in den Stadteil Niederau. Nebenan baut er eine Maschinenhalle und ein Zauberstudio, das 1974 eröffnet wird. Hier werden unter der Bezeichnung "Sit-In" im Laufe der Jahre drei Kleinkongresse veranstaltet und rund 50 Diskussionstreffen, die unter der Bezeichnung "Talk-In" einmal im Monat abgehalten werden.
Werry-Zauberkunststücke
Werry-Kataloge
Bekannte Werry Erfindungen
- Blitzcocktail
- Durania (mechanischer Billardball)
- Coca Cola Sensation
- Werrys Brain Wave Coin Box
- Magie mit Chips (die durch Erhard Liebenow weltberühmt wurden)
- Werry´s Manipulations-Fingerhüte mit Gimmicks
- Die Werry-Kunststücke sind hier aufgelistet.
Auszeichnungen und Ehrungen
- Golem Statue (Prager Magier) 1973 für die beste europäische Zauberzeitschrift.
- Hofzinser Ring übergeben von Punx in 1985, als dessen 4. Empfänger.
Literatur
- Die gezwungene Wahl (1955)
- Werry's Fantastic Thimbles (1979) zusammen mit Lewis Ganson
- Wittus Witt: Werry - Ein Leben rund um die magische Welt"
- Bieg Dich!
- Geld her!
- Magie?
- Artikel in Magische Welt, Magie, Magic Around the World etc.
WEB-Links
Nachweise
- ↑ Witt, Wittus: Werry - Ein Leben rund um die »magische« Welt, Krefeld, 2001, Seite 19
- ↑ Werry-Ein Leben rund um die magische Welt, Seite 42