Arthur Toskana
Arthur Toskan (* im 19. Jahrhundert als Max Steffens[1], † im 20. Jahrhunder, bl. um 1900) war ein deutscher Zauberkünstler und Autor.
Leben
Die Lebensdaten von Arthur Toskana, der mit bürgerlichem Namen Max Steffens hieß, sind bislang unbekannt. Sein Name taucht jedoch häufig in Willmanns Zauberwelt auf. Er wird als bekannter Zauberkünstler seiner Zeit beschrieben. So ist in der Ausgabe vom Januar 1902 folgendes zu lesen:
Arthur Toskana, der bekannte Zauberkünstler, führte die Illusion „Sans Gene" während des Monates Juni im Apollo-Theater in Berlin als irischen Ausstattungsakt unter dem Titel „Im Boudoir eines Zauberers" mit sensationellem Erfolge vor, und spricht sich die gesamte Berliner Presse höchst anerkennend über diese Vorführung aus. Die eigenartige und interessante Nummer, welche der Zauberkünstler Arthur Toskana, unterstützt von seiner liebenswürdigen, ebenso schönen wie talentvollen Partnerin, Paula von Rooy, zur Vorführung bringt, ist ein Dramolet; ein kleines magisches Lustspiel, welches zwar nur ein Rahmen ist, in dem der vorzügliche Zauberkünstler seine Tricks gebracht hat; aber als solches sehr anmutig ist, und, da es in Versen geschrieben, der ganzen Darbietung einen neuen und erhöhten Reiz verleiht. „Fleurette kommt zu dem Zauberer Pailleron zu Besuch und bittet ihn um eine Probe seiner Künste. Der Meister führt ihr einige Piecen vor und unterhält und entzückt sie mit seinen hübschen Illusionen. Er zaubert ihr Blumen und goldene Schätze aus dem Nichts, breitet ein ganzes Souper vor ihr aus, das er leeren Behältern entnimmt, lässt die brennende Lampe vom Tisch verschwinden und krönt zuletzt sein Werk damit, dass er die junge Dame selber in die vierte Dimension hinüberprakticiert, aus der er sie dann unbeschädigt wieder zurückholt." Toskana, welcher das Gebiet der Magie vollständig beherrscht, gehört unstreitig zu den tüchtigsten und talentvollsten Zauberkünstlern der Gegenwart. Von jeher bemüht in seiner Kunst Originelles und Neuartiges zu schaffen, entwickelte er einen regen Fleiss und eine bewunderungswürdige Ausdauer. Er hatte bisher unter dem Neid und der Missgunst verschiedener weit hinter ihm zurückstehender Kollegen zu leiden; allein sein jetziger Erfolg macht jede Gehässigkeit, welche nur dem Konkurrrenzneid entsprang, verstummen, zumal man Toskana nicht nur als einen strebsamen sondern auch als einen vielseitigen Künstler kennen und schätzen gelernt hat, und hoffen wir, dass wir bei der Genialität des strebsamen Künstlers noch häufig Gelegenheit finden werden, über sein Können an dieser Stelle zu berichten. Die Ausstattung der von Toskana gebrachten neuen Nummer ist von einer blendenden Pracht und erregte die Bewunderung der Zuschauer. Sämtliche hierbei in Anwendung kommenden Apparate und Requisiten stammen aus der bekannten mechanischen Werkstatt für magische Apparate von Carl Willmann in Hamburg.
In der Sphinx kam es zu einer Kontroverse zwischen T. Nelson Downs und Arthur Toskana. Der Artikel berichtet von einem Streit zwischen dem deutschen Zauberkünstler Arthur Toskana und dem amerikanischen Zauberer T. Nelson Downs, der in der Fachzeitschrift The Sphinx einen Bericht über Toskanas Bühnenauftritt "Im Boudoir eines Magiers" verfasst hatte, ohne die Show selbst gesehen zu haben. Downs lobte zwar die neue Präsentationsweise von Toskana, äußerte jedoch unterschwellig Kritik. Toskana reagierte darauf mit einer ausführlichen Verteidigung in der Internationale Artisten-Zeitung, in der er Downs' Urteilskraft infrage stellte.
Toskana kritisiert, dass Downs lediglich auf Geschicklichkeitstricks wie Münzmanipulation spezialisiert sei und keine künstlerische Innovationen in der Zauberkunst anerkenne. Er argumentiert, dass die reine manuelle Fertigkeit in der Magie, wie sie Downs verkörpert, nicht ausreiche, um das Kunstgenre weiterzuentwickeln. Außerdem betont Toskana, dass das Interesse an Münz- und Kartentricks stark abgenommen habe, und dass viele ehemalige Münz- und Kartentrickkünstler sich inzwischen in den Niederungen des Varietés oder auf der Straße wiederfänden. Toskana behauptet, dass Downs’ technisches Können inzwischen von vielen Konkurrenten übertroffen worden sei und seine Karriere bereits im Niedergang begriffen sei.
Darüber hinaus kritisiert Toskana, dass amerikanische Fachzeitschriften Berichte veröffentlichen, die auf Hörensagen beruhen, und fordert eine sachlichere Beurteilung künstlerischer Leistungen. Er betont, dass seine eigene Show in Deutschland großen Erfolg habe und einen künstlerischen Fortschritt darstelle, während Downs' Darbietungen auf veralteten Techniken basierten.
Artikel
- Der Zauberkünstler am Ende des neunzehnten Jahrhunderts, in: Die Zauberwelt, 5. Jahrgang, Heft 10, Oktober 1899, Seite
- Der Zauberkünstler am Ende des neunzehnten Jahrhunderts, Fortsetzung in: Die Zauberwelt, 5. Jahrgang, Heft 11, November 1899, Seite
- Der Zauberkünstler am Ende des neunzehnten Jahrhunderts, Schluss in: Die Zauberwelt, 5. Jahrgang, Heft 12, Dezember 1899, Seite 179
Veröffentlichungen
- Mysterien des Kartenspiels, Berlin, 1900, 56 Seiten
- Zauberkünstler, o. D., um 1900, 6 Seiten
Quellen
- Die Zauberwelt, 8. Jahrgang, Heft 7, Juli 1902, Seite 97
- The Sphinx, 1. Jahrgang, Heft 8, Oktober 1902, Seite 87
Nachweise
- ↑ Nach Unterlagen im Zauberarchiv Günzel