Chinesischer Kompass
Chinesischer Kompass bezeichnet ein Requisit und Zauberkunststück, das auf einem geometrischen Prinzip beruht: der Raumdiagonale.
Geschichte
1. Phase
1945 kreierte der US-amerikanische Zauberkünstler und Erfinder Val Evans ein verblüffendes Mirakel. Er zeichnete auf die beiden Seiten eines quadratischen Stückes Papier zwei senkrechte Striche, die scheinbar auf den beiden Seiten in dieselbe Richtung wiesen. Sobald jedoch das Quadrat um eine Vierteldrehung weiter gehalten und dann erneut von beiden Seiten vorgezeigt wurde, schienen die Strich plötzlich waagerecht zu verlaufen. Evans erzählte dazu eine Geschichte vom „chinesischen Kompass“. Ausführlich wurde diese Version in dem Zauberperiodikum The Bat, Nr. 52, April 1948 beschrieben, jedoch unter dem Titel „Optogramma“, unter dem es auch seit 1945 von dem Zauberhändler Lloyd E. Jones angeboten wurde. [1]
2. Phase
1948 beschreibt Frank J. Rigney in dem Zauberperiodikum Hugard´s Magic Monthly einen Effekt unter dem Titel: „The Cock-Eyed“ Compass“. Er basiert auf dem von Evans kreierten Optogramm, ohne jedoch darauf zu verweisen. Dies geschieht erst ein paar Jahre später.
3. Phase
1951 veröffentlichte der US-amerikanische Zauberkünstler Milbourne Christopher in dem Zauberperiodikum Hugard’s Magic Monthly einen Artikel mit der Überschrift „Tricky Road Sign“.
Beschreibung: Der Zauberkünstler zeigt ein schwarz-weises Straßenschild, so wie man es als Verkehrszeichen kennt. Es zeigt einen weißen Pfeil. Die Scheibe steht auf einem dazugehörigen Ständer. Der Vorführende erzählt von einem Freund, der Verkehrschilder kontrollieren musste ... [2]
Ab diesem Zeitraum taucht das Kompass-Kunststück vermehrt in unterschiedlichen Erscheinungsformen auf. Eine der jüngsten Varianten ist die von dem deutschen Zauberkünstler Thomas Vité kreierte Routine „Exit“, in der er die Zuschauer über die „Notausgänge“ des Theatersaales informieret.
Varianten
- Willdons „Kolumbus“, Steuerrad mit Vortrag von Claude Heesters, 1950er
- Werrys Zahlen-Kompass, 1967
- Werrys Farben-Kompass, 1960er
- „Exit“ von Thomas Vité, 1980er
- Bernd Schäfers Optogramma in Magische Welt, 53. Jahrg, Heft 5, 2004, S. 276 f.