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David Bamberg
David Tobias "Dave" Bamberg (*19. Februar 1904 in Derby, England; † 19. August 1974 in Buenos Aires/Argentinien) war ein britisch-US-amerikanischer Zauberkünstler und Erfinder. Er ist der Sohn von Okito und trat vor allem in Südamerika unter dem Namen Fu Manchu auf.
Leben
Er war der einzige Sohn des berühmten Okito, dessen bürgerlicher Name Theo Bamberg war. Mit vier Jahren kam David Tobias zusammen mit seinen Eltern in die USA. 1916 erhielt David Tobias Bamberg die amerikanische Staatsbürgerschaft.
Das Zaubern erlernte David bereits ab seinem 5. Lebensjahr bei seinem Vater, aber schon mit 13 Jahren trat er mit dem damals bekannten Mentalisten Julius Zancig auf. Anfangs trat David unter dem Künstlernamen „Syko“ auf, den ihm kein geringerer als Harry Houdini vorschlug. Aber kurze Zeit später, 1919, schickte ihn sein Vater, Okito, zurück nach England, um an der Universität von Oxford seine Ausbildung zu beenden. 1922 kam er zurück in die Staaten und heiratet ein Jahr später eine junge Frau namens Hilda, die auch im Showbusiness zuhause war. 1924 reiste David abermals nach Europa und besuchte seinen Vater, der gerade in einer großen Schau in München gastierte. Inspiriert durch diese großartige Show machte sich David ebenfalls als Zauberkünstler selbstständig und begann zwei Jahre lang durch den Osten Europas zu touren, aber er kehrte bald wieder zurück zu seinem Vater, um sich bei ihm noch weiter ausbilden zu lassen.
1926
In diesem Jahr schloss sich David in England einer Showproduktion namens „Raymond“ an, die gerade nach Südamerika aufbrach. Mit ihr reiste er ein Zeit lang und traf während eines Gastspieles in Brasilien auf den damals ebenfalls sehr bekannten Zauberkünstler Chang. Chang ermutigte David, sich nun auch selbst mit einer Chinesen-Nummer zu versuchen. Nachdem die Raymond-Tour beendet war, blieb David in Brasilien bei Chang, um erst einmal weitere Erfahrungen zu sammeln. Chang verdankt David die Erkenntnis, dass eine Chinesen-Nummer nicht zwangsweise „stumm“ präsentiert werden muss. Man kann auch durchaus dazu sprechen und vor allem auch Komik integrieren.
1927
Er verließ Chang und trat nun als selbstständiger Zauberkünstler in vielen guten Varieté-Theatern in Buenos Aires auf.
1929
Jetzt trat die große Wende in David Tobias Bambergs Leben ein: Ein Geschäftsmann lieh ihm 10 000 Pesos (eine enorme Summe in den 1920ern), mit denen David seinen lang gehegten Wunsch erfüllen konnte: eine eigene große Abendschau auf die Beine zu stellen. Unter dem Namen Fu Manchu, den er sich nun gab, hatte er am 1. März 1929 mit seiner opulenten Show in Buenos Aires Premiere. Es wurde ein voller Erfolg.
1931
Er reiste mit dieser Show nach Brasilien und in weitere Länder von Südamerika. Überall wurde er groß gefeiert.
1933
Er absolvierte einen längeren Vertrag für Spanien. 1935 kam er zurück in die Staaten und wurde nun auch hier bei den Zauberkünstlern bekannt. Er gastierte auf dem großen P.C.A.M. Kongress in Hollywood und anschließend in dem spanischen Theater in New York. Hier besuchten ihn viele Zauberkünstler. Dai Vernon berichtete einmal, dass Jean Hugard sich die Show von Fu Manchu sieben Mal angeschaut hätte.
1934
In diesem Jahr zog Fu Manchu nach Mexico City. 1936 tourte er durch Mexico und Havanna. In Mexico drehte und produzierte Fu Manchu in den Jahren 1943/44 sechs Filme. Aber nur in den ersten dreien zeigte er Zauberei. In allen Filmen ging es stets mystisch und geheimnisvoll zu.
1947
Er zog zurück nach Argentinien, wo er sich schließlich 1966 halbwegs zur Ruhe setzte. In Buenos Aires betrieb er einen Zauberladen („Centro Mágico“). Im Februar 1947 startete er im Teatro Nacional in Buenos Aires eine neue Show unter dem Titel „Crazimagicana“, die im Stil einer Broadway-Revue aufgezogen war. In der Folge tourte er mit dieser Show mit großem Erfolg durch Süd- und Mittelamerika.
Bis 1951 spielte Fu Manchu insgesamt sieben Mal in der Hauptstadt Buenos Aires für jeweils drei bis vier Monate. Am 19. März 1966 gab er in Buenos Aires seine Abschiedsvorstellung und widmete sich nun nur noch seinem Zaubergeschäft und der Herstellung von Zauberkunststücken. Am 19. August 1974 starb Fu Manchu in Buenos Aires
In allen Berichten, die man über Fu Manchus Vorstellungen lesen kann, wird immer erzählt, dass die Shows sehr humorvoll dargeboten wurden. Leo Horowitz schrieb über eine Fu Manchu-Show in der amerikanischen Zauberzeitschrift Sphinx Folgendes: „Der erste Eindruck, den man in der Fu Manchu-Produktion erfährt, ist ihre Leichtigkeit. Wunderbare Szenen wechseln sich ab. Und damit meine ich, dass jeder Effekt, egal ob groß oder klein, in einer anderen Bühnendekoration mit wunderschönen Kostümen präsentiert wird. Begleitet wird die Show von einem mehrköpfigen Orchester, das mit einem perfekten Timing die Kunststücke und Illusionen begleitet.“ Dazu muss gesagt werden, dass Fu Manchu in original chinesischen Kostümen auftrat, die zum Teil schon als historisch zu betrachten waren und die für fast jede Routine und Illusion gewechselt wurden. Eine der größten Attraktionen und gleichzeitig seine Erfindung nannte Fu Manchu „The Atomic Woman“: Diese Illusion zeigte auf der Bühne zwei riesengroße chinesische Laternen. Eine wird geöffnet und man sieht darin eine junge Dame auf einer Schaukel sitzend. Die Laterne wird wieder hochgefaltet und anschließend über die Köpfe der Zuschauer im Parkett hochgezogen. Die zweite Laterne wird leer gezeigt und danach ebenfalls hochgezogen, jedoch auf der Bühne. Ein Schuss wird abgegeben und die Laterne über den Köpfen der Zuschauer fällt auseinander: Die junge Frau ist verschwunden. Fast gleichzeitig öffnet sich auf der Bühne die Laterne, in der nun die Frau erschienen ist. Eine weitere Illusion, die mit Fu Manchu verbunden wird, ist die humorvoll präsentierte „Flucht-Kiste“, die in feste Leinwand eingeschlossen wurde. Zusammen mit dem Zauberkünstler Edmund Spreer erfand Fu Manchu mehrere Zauberkunststücke. Darunter:
- Isis Illusion (eine Variante der Chung Ling Soo-Mahatma Illusion)
- „The Chinese Strangulation Rack“, (Variante der Buch-des-Lebens-Illusion)
- Fu Manchu Cremation (Verbrennung)
- Modifizierte Triangle Illusion
- Fu Manchu Geister Kabinett
- Die Fluchtkiste mit Stoffwänden
- Die Fächer Illusion
Auszeichnungen
Quellen
- The Sphinx, Heft 2, Jahrgang 36, 1937
- The Sphinx, Heft 2, Jahrgang 51, 1952
- Genii, Heft 8, Jahrgang 38, 1974