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Egon von Lautenstein: Unterschied zwischen den Versionen
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Nach | Nach dem Schulabschluss erlernte er zunächst den Beruf des Goldschmieds, doch bereits im Jahr 1922, im Alter von 21 Jahren, entschied er sich, als Zauberkünstler selbstständig zu werden. Im Jahr 1933 heiratete er Elly Bartl, die Tochter von János Bartl. Gemeinsam mit ihr entwickelte er eine eigene Bühnenshow. | ||
Von Lautenstein war | Von Lautenstein war bekannt für seine humorvollen Auftritte und wurde oft als plaudernder Zauberkünstler oder zaubernder Conférencier bezeichnet. Besonders berühmt waren seine Kunststücke, bei denen er einen Gürtel oder den Bügel einer Handtasche aus dem Publikum entlieh, diese zerschnitt und anschließend wiederherstellte. | ||
Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte er an seine früheren Erfolge nicht mehr anknüpfen, weshalb er die Zauberei aufgab und eine neue Laufbahn als Kaufmann einschlug. | |||
Tragischerweise kam Von Lautenstein bei einem Unfall ums Leben. | |||
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Siehe auch die [[Hellmuth Teumer Künstler-Liste]]. | Siehe auch die [[Hellmuth Teumer Künstler-Liste]]. | ||
== Über Egon von Lautenstein== | == Über Egon von Lautenstein== | ||
Aus: ''Artistik'': Nr. 12, 1967<br /> | Aus: ''[[Artistik]]'': Nr. 12, 1967<br /> | ||
Adolph Wöhlbier, der den Freunden der Magie unter dem Künstlernamen Egon von Lautenstein noch heute ein Begriff sein dürfte, ist am 16. Oktober in seinem Wagen tödlich verunglückt. Wöhlbier war vor dem Krieg ein sehr bekannter seriöser „Zauberer", der die ganze Welt bereist hat. Einige Jahre vor Kriegsende wollten ihn die Nazis „wegen Wehrkraftzersetzung" — er hatte das Sinnlose des Krieges gebrandmarkt und vorausgesagt — verurteilen, doch mit List „ließ er sich selbst verschwinden" (so pflegte er immer zu sagen). Bis zur Zerstörung Dresdens hielt er sich unter falschem Namen in der Elbestadt auf und wanderte dann im wahrsten Sinne des Wortes quer durch Deutschland. In Hamburg feierte er sein „Comeback" als „Der Mann mit den geschicktesten Händen", der u. a. auch Toto- und Turfergebnisse „voraussagte". Als Freund und Vertrauter Kalanags hatte Wöhlbier am Zustandekommen der Kalanagrevue großen Anteil. Später, als er die Perspektivelosigkeit der westdeutschen Artistik erkannte, wurde er Kaufmann, „zauberte" aber noch gern in seinem großen Freundeskreis. | Adolph Wöhlbier, der den Freunden der Magie unter dem Künstlernamen Egon von Lautenstein noch heute ein Begriff sein dürfte, ist am 16. Oktober in seinem Wagen tödlich verunglückt. Wöhlbier war vor dem Krieg ein sehr bekannter seriöser „Zauberer", der die ganze Welt bereist hat. Einige Jahre vor Kriegsende wollten ihn die Nazis „wegen Wehrkraftzersetzung" — er hatte das Sinnlose des Krieges gebrandmarkt und vorausgesagt — verurteilen, doch mit List „ließ er sich selbst verschwinden" (so pflegte er immer zu sagen). Bis zur Zerstörung Dresdens hielt er sich unter falschem Namen in der Elbestadt auf und wanderte dann im wahrsten Sinne des Wortes quer durch Deutschland. In Hamburg feierte er sein „Comeback" als „Der Mann mit den geschicktesten Händen", der u. a. auch Toto- und Turfergebnisse „voraussagte". Als Freund und Vertrauter Kalanags hatte Wöhlbier am Zustandekommen der Kalanagrevue großen Anteil. Später, als er die Perspektivelosigkeit der westdeutschen Artistik erkannte, wurde er Kaufmann, „zauberte" aber noch gern in seinem großen Freundeskreis. | ||
Aktuelle Version vom 16. Oktober 2024, 21:06 Uhr
Egon von Lautenstein (* 19. März 1901 Braunschweig als Adolf Wöhlbier; † 16. Oktober 1967 Hamburg), war ein deutscher Berufszauberkünstler und Vertrauter des Zauberers Kalanag, an dessen Aufbau der Zauberrevue er mitarbeitete. Von Lautenstein war verheiratet mit Elly Bartl. Er starb bei einem Autounfall.
Leben
Von Lautenstein zeigte schon in seiner frühesten Kindheit ein starkes Interesse an der Zauberkunst. Dies wurde dadurch begünstigt, dass er in der Nähe des Zaubergeschäfts von János Bartl in Hamburg aufwuchs.
Nach dem Schulabschluss erlernte er zunächst den Beruf des Goldschmieds, doch bereits im Jahr 1922, im Alter von 21 Jahren, entschied er sich, als Zauberkünstler selbstständig zu werden. Im Jahr 1933 heiratete er Elly Bartl, die Tochter von János Bartl. Gemeinsam mit ihr entwickelte er eine eigene Bühnenshow.
Von Lautenstein war bekannt für seine humorvollen Auftritte und wurde oft als plaudernder Zauberkünstler oder zaubernder Conférencier bezeichnet. Besonders berühmt waren seine Kunststücke, bei denen er einen Gürtel oder den Bügel einer Handtasche aus dem Publikum entlieh, diese zerschnitt und anschließend wiederherstellte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte er an seine früheren Erfolge nicht mehr anknüpfen, weshalb er die Zauberei aufgab und eine neue Laufbahn als Kaufmann einschlug.
Tragischerweise kam Von Lautenstein bei einem Unfall ums Leben.
Siehe auch die Hellmuth Teumer Künstler-Liste.
Über Egon von Lautenstein
Aus: Artistik: Nr. 12, 1967
Adolph Wöhlbier, der den Freunden der Magie unter dem Künstlernamen Egon von Lautenstein noch heute ein Begriff sein dürfte, ist am 16. Oktober in seinem Wagen tödlich verunglückt. Wöhlbier war vor dem Krieg ein sehr bekannter seriöser „Zauberer", der die ganze Welt bereist hat. Einige Jahre vor Kriegsende wollten ihn die Nazis „wegen Wehrkraftzersetzung" — er hatte das Sinnlose des Krieges gebrandmarkt und vorausgesagt — verurteilen, doch mit List „ließ er sich selbst verschwinden" (so pflegte er immer zu sagen). Bis zur Zerstörung Dresdens hielt er sich unter falschem Namen in der Elbestadt auf und wanderte dann im wahrsten Sinne des Wortes quer durch Deutschland. In Hamburg feierte er sein „Comeback" als „Der Mann mit den geschicktesten Händen", der u. a. auch Toto- und Turfergebnisse „voraussagte". Als Freund und Vertrauter Kalanags hatte Wöhlbier am Zustandekommen der Kalanagrevue großen Anteil. Später, als er die Perspektivelosigkeit der westdeutschen Artistik erkannte, wurde er Kaufmann, „zauberte" aber noch gern in seinem großen Freundeskreis.
Quellen
- Winkler, Gisela und Dietmar: Das große Hokuspokus – Aus dem Leben berühmter Magier, Henschelverlag, Berlin 1981, Seite 469
- Birgit Bartl-Engelhardt: Die Bartl-Chronik, 2019, Seite 128