Bocardo
Bocardo, (d. i. Theo Bozenhard) 16. März 1902 in Stuttgart - 2. Mai 1958 in Bad Elster war ein deutscher Zauberkünstler.
Leben
Im März 1933 wurde er Mitglied im Magischen Zirkel (Nr. 1115 Theo Bozenhard, Ingenieur[1]). Bocardo war u. a. Kurator des Magischen Museums in Leipzig und überführte die Kollmann-Sammlung- Prof. Dr. Arthur Kollmann - in das Grassi-Museum. Siehe auch „Zauberkunst“ 3. Jahrg. ’57. Bocardo war Mitglied des Magischen Zirkels Leipzig. Sein Lehrer war Willi Widmann. Sein abendfüllendes Programm war in der Regel dreigeteilt:
- 1. Teil - Bunte Zauberei
- 2. Teil - Vollendete Kartenkunst
- 3. Teil - Experimente aus dem Gebiet des Unerklärlichen[2]
Über Bocardo
Zitat aus der Zeitschrift Magische Welt von der Tochter Ingrid Pollux:
"Mein Vati Theo Bozenhard-Bocardo wurde am 16. März 1902 in Stuttgart geboren, erkrankte mit 8 Jahren sehr schwer an Diphtherie, mußte aus der Schule genommen werden und bekam durch einen Privatlehrer einen ersten Kontakt zur Zauberei. Anschließend natürlich wieder Schule, Gymnasium, Studium in Tübingen, Ingenieur bei Junkers-Bosch in Stuttgart und später bis zur Ausbombung 1944 in Leipzig. Schon damals war er im Magischen Zirkel aktives Mitglied, kannte Fredo Marvelli und Kalanag persönlich sehr gut und zauberte gern mit und bei Freunden und Bekannten.
Durch die Ausbombung 1944 sind wir ins Vogtland evakuiert worden, und als Vati 1946 aus der Gefangenschaft entlassen wurde, wollte er nicht mehr zu Bosch als Ingenieur zurück, sondern erfüllte sich seinen heimlichen Wunsch, zur Bühne zu gehen. Vorbelastet durch seinen Onkel – er war Schauspieler am Thalia-Theater in Hamburg, und noch heute gibt es dort einen Albert Bozenhard-Platz – schloß er sich bald einer Schauspieltruppe an. Er spielte in Operetten und Lustspielen mit, und oft wurde sein magisches Können mit einem Zaubertrick da und dort mit eingebaut. So kam es, daß die Zauberei immer mehr für die Zukunft in seine Pläne rückte, und er bald mit eigenen Unterhaltungsabenden in Schulen, Sanatorien und bei der russischen Besatzung arbeitete – es galt ja zu überleben und die Familie zu ernähren.
Ende der 40er ging dann alles relativ schnell. Konzert-Agenturen übernahmen vorwiegend die Planung seiner Tourneen, und monatlich hatte er 18 – 20 abendfüllende Einsätze. Zwischendurch natürlich auch 15tägige Engagements in Varietés: Steintor Halle, Krystallpalast Leipzig etc., etc., aber auch Galas in der BRD. Bis 1957 führte er auch Bäder-Tourneen an der Ostsee durch."
Literatur
- Magische Welt, Heft 1, 51. Jahrgang, 2002
- Die Zauberkunst, 3. Jahrgang, 1957