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Frühe Spielwelten

Aus Zauber-Pedia
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Frühe Spielwelten
Spielwelten.jpg
Land Schweiz
Herausgeber LIBRUM Publishers &Editors, Hochwald, Schweiz
Erscheinungsjahr 2015
Aufmachung gebunden
Sprache(n) Deutsch
Seitenzahl 446
Format 23,5 cm x 30,5 cm
Themen Historie
ISBN ISBN 978-3-9524038-9-1
Autor
Thomas Stauss

Frühe SpielweltenZur Belehrung und Unterhaltung ist der Titel eine Buches von Thomas Stauss über die Spielkataloge von Peter Friedrich Catel und Georg Hieronimus Bestelmeier

Inhalt

  • Vorwort: Dr. Ulrich Schädler – Schweizer Spielmuseum
  • Kapitel I: Die Zeit war reif; Das Jahrhundert der Pädagogik und des Spiels
  • Kapitel 2: Peter Friedrich Catel; Ein Berliner Spielwarenhändler als Pionier
  • Kapitel 3: Georg Hieronimus Bestelmeier; Ein Nürnberger Galanteriewarenhändler schreibt Geschichte
  • Kapitel 4: Spielerische Wissenschaft; Wissenschaft im Spiel
  • Kapitel 5: Physikalische Belustigungen von Nürnberger Mechanikern; Zum Scherz und Zeitvertreib
  • Bildkatalog Spiele und Spielzeug
  • Anhang

Beschreibung

Die neue Monografie physikalischer Spiele, Zauberei und Illusion

Der Bestelmeier-Katalog ist der erste Versandkatalog der Welt. Physikalische Spiele, Zauberei und Illusion faszinieren seit der Aufklärung Fürstenhöfe und Bourgeoisie. In Nürnberg sind sie entstanden. Ein faszinierendes Werk, wissenschaftliche Aufarbeitung des Themas, reichbebildert.

Das Buch Frühe Spielwelten erschliesst wichtige Forschungslücken. Zum ersten Mal werden kaum bekannte Zusammenhänge zwischen Aufklärung – Pädagogik – Wissenschaftsgeschichte – Experimentierkultur – Spielwelt – Spielzeugindustrie – Vermarktung dargestellt und dokumentiert.Das Buch erschliesst ausserdem bisher unbekanntes Quellenmaterial und dokumentiert 60 exklusive Spielobjekte aus dem Catel- und Bestelmeier-Katalog, die selbst Spezialisten bisher unbekannt waren. Das Buch enthält neues Bildmaterial, das für Forscher, Spieldesigner und Sammler gleichermassen bedeutend ist.

Das Buch beschreibt, wie und weshalb die Spielwarenindustrie vor über 200 Jahren einen beispiellosen Aufschwung erlebte. Als Pioniere des modernen Versandhandels sind vor allem zwei Händler zu nennen, deren Kataloge zweifellos Meilensteine innerhalb der Wirtschafts- und Spielzeuggeschichte darstellen und als Vorläufer heutiger Warenkataloge, und damit auch des Online-Shoppings, gelten müssen. Es sind dies Peter Friedrich Catel (1747–1791) in Berlin und Georg Hieronimus Bestelmeier (1764–1829) in Nürnberg.

Rund ein Viertel der am Ende des 18. Jahrhunderts hergestellten Spielwaren bestand aus physikalischen «Belustigungen», wissenschaftlichen Lehrmitteln, Zauberkunststücken und Spielautomaten, die sich ausserordentlich grosser Beliebtheit erfreuten. Bis heute wurden diese Objekte von der Wissenschafts und Spielzeugforschung kaum oder überhaupt nicht beachtet. Das Buch Frühe Spielwelten beschreibt und dokumentiert diese faszinierende, noch stark im Barock verhaftete Spielwelt, die nützliches Wissen vor allem durch visuelle Effekte spielerisch vermittelte. Bei der Herstellung solcher Spielmittel übernahmen bekannte Mechaniker der Reichsstadt Nürnberg – damals Mechanici genannt – eine weltweit führende Rolle.

Die Jahrzehnte um 1800 waren eine Zeit bedeutender politischer und gesellschaftlicher Umbrüche. Diese Umwälzungen – zusammen mit dem durch die Aufklärung geprägten Gedankengut der Pädagogik – haben sich auch auf die Spielkultur ausgewirkt. Spiele nahmen eine erzieherischen Funktion im Rahmen der Pädagogik ein, so dass das späte 18. Jahrhundert geradezu als Geburtsstunde des modernen didaktischen Familienspiels gelten kann.

Gänse- und Kartenspiele, Brett- und Geschicklichkeitsspiele, Baukästen sowie magnetische, elektrische und physikalische Spielgeräte zeigen, dass neben dem Lesen von Büchern weitere Methoden traten, die Kindern die Aneignung nützlicher Kenntnisse und Fertigkeiten erleichtern sollten.

Gleichzeitig setzte die Industrialisierung und Professionalisierung des Spiele- und Spielzeugmarktes ein. In diesem Kontext sind der Berliner Kaufmann Peter Friedrich Catel und Georg Hieronimus Bestelmeier in Nürnberg Pioniere über den deutschsprachigen Raum hinaus.

Der seit 1979 zugängliche Reprint des Bestelmeier-Kataloges von 1803 wurde bisher kaum ausgewertet. Thomas Stauss ist der Frage systematisch und akribisch nachgegangen, ob sich die damals angebotenen Spiele in heutigen Sammlungsbeständen noch identifizieren lassen. Die Ergebnisse seiner langjährigen Suche werden mit diesem Buch in einer ihrer Bedeutung entsprechenden verlegerischen Qualität vorgelegt. Thomas Stauss’ Arbeit erfüllt ein lang ersehntes Desiderat der Spiel- und Spielzeugforschung.