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Otto Wessely

Aus Zauber-Pedia
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Dieser Artikel behandelt den österreichischen Zauberkünstler Otto Wessely, zu anderen Namensträgern siehe Wessely (Begriffsklärung).
Otto Wessely; Foto: Wittus Witt
Otto Wessely mit dem Rasierklingen-Kunststück
Ich bin ein Star wie jeder, deutsche Ausgabe

Otto Wessely (*13. Mai 1945 in Wien) ist ein Österreichischer, seit 1972 in Frankreich lebender Zauberkünstler.

Leben/Wirken

Von Haus aus ist Otto Wessely Chemilaborant. Bereits während seiner Ausbildung beschäftigte er sich mit der Zauberkunst.

Von 1963 –1969 trat er anfangs im berühmten Wiener Prater auf.

1973 wurde er zum ersten Mal ins „Olympia Theater Paris“ verpflichtet. Er präsentierte für die damalige Zeit einen völlig neuen Zauberstil, den er mit „Pop Magic“ bezeichnete.

1985 erhielt er einen Vertrag für mehrere Jahre ins berühmte Cabaret „Crazy Horse“ in Paris.

Seit 2008 unterhält er eine ständige Kolumne in der Zeitschrift Magische Welt.

2011 veröffentlichte er sein Autobiographie in Frankreich: Je suis une star comme tout le monde. Im darauffolgenden Jahr kam sie im Verlag Magische Welt auf Deutsch heraus, für die er ein spezielles Kapitel schrieb: Ich bin ein Star wie jeder andere.

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 24. Januar 2017 bezeichnete Otto Wessely in einem Artikel über das 41. Internationale Zirkusfestival in Monte Carlo als: Surrealist von Gottes Gnaden.[1]

Karriere

Als Kind ist Otto Wessely ein eifriger Kunde des Scherzartikelhändlers in seiner Nachbarschaft. Als er 14 Jahre alt war, verlangte ein Lehrer einen Vortrag zum Thema "Mein Hobby". Otto hat jedoch keine wirkliche Leidenschaft, außer für Witze und Streiche, die ihm zu abwegig erscheinen, um als Hobby angeboten zu werden. Sein Lieblingshändler für Scherzartikel verkauft auch ein paar kleine Zaubertricks. Otto kauft einige davon und beschließt, sein Referat über das Thema Zauberei zu halten. Bei dieser Gelegenheit stellt er fest, dass ihm dieser Bereich sehr gut gefällt. er hat seine Leidenschaft gefunden.

Mit 16 Jahren verließ er die Schule und ließ sich in einem Chemieunternehmen anstellen. Er setzte seine Ausbildung in Abendkursen fort, trat aber auch jedes Wochenende im "Wiener Prater", auf dem Jahrmarkt (auf den Jahrmärkten gab es damals Baracken, in denen man Stripperinnen, affenartige Dias und einige visuelle Nummern sehen konnte), für den "Variety Feigel" auf. Otto Wessely trat sieben Jahre lang, bis 1970, auf den Wiener Jahrmärkten auf. Er begann mit dem "Variety Feigel" und wechselte dann zu dessen Konkurrenten, der "Apollo-show". Während dieser Zeit traf er auf einen anderen Zauberkünstler, der älter und erfahrener war als er selbst und mit dem er sich anfreundete: Herr Lechner. Dieser wurde in gewisser Weise zu seinem Zaubermeister und ermöglichte ihm den Schritt in die Professionalität Note 3,1, indem er sein Blickfeld im künstlerischen Bereich erweiterte und ihm die "Kniffe des Handwerks" beibrachte, sowohl in allgemeiner als auch in technischer Hinsicht, einschließlich einer ausgezeichneten Grundlage im Bereich der Spazierstöcke und des Rasierklingen-Tricks Note 4,1.

1968 schlug Lechner ihm vor, die Jahrmärkte hinter sich zu lassen, einen weiteren Schritt zu machen, und bot ihm ein Engagement für eine Tournee an. Dies ist ein entscheidender Wendepunkt in Otto Wesselys Leben: Er gibt die Chemie endgültig auf und beschließt, ein vollwertiger Künstler zu werden. Es ist auch die Zeit, in der er nach und nach seine Popmagicnote-5-Nummer aufbaut und verfeinert und eine neue Art von Zauberei mit einer Aufmachung schafft, die mit dem musikalischen und ästhetischen "Top" seiner Zeit übereinstimmt.

1972 beschloss er, an einem der größten internationalen Zaubererwettbewerbe der damaligen Zeit teilzunehmen, der in Llandudno, Wales, auf der "British Ring Convention" stattfand. Dort triumphierte er vor einem Publikum von Zauberern und gewann den berühmten British Ring Shield2. Dies war zwar der Beginn der Anerkennung durch seine Kollegen, aber außerhalb der Zauberergemeinschaft war er nicht so erfolgreich: Otto Wessely gelang es nicht, einen Vertrag in London zu bekommen, wo er glaubte, eine Zeit lang erfolgreich arbeiten zu können. Er beschließt, nach Österreich zurückzukehren, wo Christa, seine Verlobte, bereits zurückgekehrt ist. Aufgrund fehlender Mittel war er jedoch gezwungen, einen Zwischenstopp in Paris einzulegen. Da der Zwischenstopp länger dauerte als geplant, ließ er sich schließlich dort nieder und ist bis heute dort ansässig.

In Paris hatte er mehr Erfahrung und Glück als in London und bekam ein Engagement im Kabarett Le Lucky Strip, wo er drei Jahre lang blieb. Danach arbeitete er in sehr vielen Kabaretts in Parisnote 6,1. 1973 erhielt er ein Engagement im berühmten Olympia und trat dort zusammen mit Daniel Guichard und Gérard Lenorman als Vorgruppe von Mireille Matthieu auf. Im Laufe der Jahre wurde er immer wieder von diesem legendären Konzertsaal engagiert. 1983 ging er für ein Jahr nach Las Vegas, wo er für das "Hilton" und dessen Revue "Moulin Rouge" arbeitete (mit Suzanne Somers und Charo wurde diese Show zur "Show of the year" des Jahres). 1984 erreichte er einen der Höhepunkte in seinem Berufsfeld: Er wurde von einem der berühmtesten Kabaretts der Welt, dem "Crazy Horse", festgehalten. Dort blieb er sieben Jahre lang. 1993 wird ihm in Paris ein "Mandrake d'Or" verliehen (2013 wird er einen "Mandrake de Cristal" erhalten)3. Im Jahr 2001 wurde er zurückgerufen, um am Abenteuer des Crazy Horse/Las Vegas im MGM teilzunehmen, und kehrte 2002 zum Crazy Horse in Paris zurück. Otto Wessely wird auch regelmäßig für mehrere Monate in großen deutschen Kabaretts engagiert (Wintergarten in Berlin, Tigerpalast in Frankfurt usw.).

Parallel zu seiner Kabarettkarriere wird Otto Wessely auch für "Tourneen" engagiert (zum ersten Mal 1973 in Brasilien mit der Richiardi-Tournee oder zuletzt 2008 in Italien mit Arturo Brachetti). Otto Wessely hatte zahlreiche Fernsehauftritte in der ganzen Welt und zahlreiche Einzelverträge in Frankreich und im Ausland, bei verschiedenen Kongressen und Festivals, darunter die wichtigsten Zauber- und Comedy-Festivals. Sein Auftritt in Llandudno hatte durch seine Neuheit, seine Frechheit und seine Energie die Geister der Illusionisten geweckt, und diese Begeisterung ließ im Laufe der Zeit nicht nach, so dass Otto 1982 beim FISM-Kongress in Lausanne einen ersten Preis für Komische Magie gewann. Bei der nächsten FISM 1985 in Madrid wurde er für den großen Gala-Abend engagiert, was zu einem Auftritt führte, der in der Welt der Zauberei "Kult" geworden ist.

Otto Wessely inszenierte 1980 in Paris auch eine ganze Show: "La révolte des colombes" (Der Aufstand der Tauben) im Théâtre de Dix Heures. Die Aufführung lief acht Monate lang und erhielt hervorragende Kritiken. Otto Wessely wiederholte 1996 sein Vorhaben mit einer weiteren Aufführung: "La nuit parisienne - Une féerie" (Die Pariser Nacht – Ein Märchen), die fünf Wochen lang vom 3. Juni bis zum 10. Juli im Espace Jemmapesnote 9 aufgeführt und vom 5. September bis zum 31. Dezember wiederholt wurde. Auch hier waren die Kritiken recht positiv5,6.

Otto Wessely war zusammen mit Caroline Marx, Gaëtan Bloom und Stefan Leyshon Co-Star von vier Sendungen, die von November 2006 bis Januar 2007 zur besten Sendezeit auf dem französischen Fernsehsender M6 ausgestrahlt wurden: "Magiciens: leurs plus grands secrets" (Zauberer: ihre größten Geheimnisse).

Otto Wessely, der immer nach Neuem strebte, machte im Laufe seiner Karriere immer wieder verschiedene Erfahrungen: Er trat zum Beispiel mit der alternativen Rockgruppe "Bérurier noir" auf oder schloss sich eine Zeit lang der Truppe "La clique" an.... Er war auch einer der Mitbegründer eines völlig inoffiziellen, informellen und "außertourlichen" Zauberclubs in Paris, der ganz seinem rebellischen Geist entsprach: der Illegal Magique Club.

Traditionellerweise hat Otto Wessely auch mehrfach für die Zirkuswelt gearbeitet, etwa für das 4. Zirkusfestival in Ischewsk im Jahr 20117 oder für den Europa-Park im Januar 2016. Im Jahr 2017 wurde er für die Teilnahme am Wettbewerb des renommierten Internationalen Zirkusfestivals von Monte Carlo ausgewählt und erhielt von S.A.S. Stephanie von Monaco eine besondere Erwähnung der Jury für sein Lebenswerk (außerdem gewann er beim selben Festival den "Prix des amis du cirque Monégasques" und den "Prix du studio Grimailo") 8.

Nebenbei schreibt Otto Wessely regelmäßig Artikel für magische Zeitschriften, u.a. für die Magische Welt. Im Jahr 2011 erschien seine Autobiografie Ich bin ein Star wie alle anderen. Im Jahr 2016 veranstaltete er einen Vortrag über seine Spezialitäten, Gehstöcke und Rasierklingen, der nur für Illusionisten und nicht für die Öffentlichkeit bestimmt war.

Literatur

  • Ich bin ein Star wie jeder andere; ISBN 978-3-00-038148-5

Auszeichnungen

  • The British-Ring-Shield, England, 1971
  • 1. Preis Comedy-Magic, 1982, Lausanne FISM-Weltmeisterschaft der Zauberkunst
  • Spezialpreis auf dem 41. Internationalen Zirkusfestival in Monte Carlo, 2017[2]

Website

Nachweise

  1. Hans Riebsamen: Sterben die Zirkuselefanten aus? in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24. Januar 2017, Seite 7
  2. Hans Riebsamen: Sterben die Zirkuselefanten aus? in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24. Januar 2017, Seite 7