Über 27 Millionen Aufrufe seit März 2014!
Sie vermissen eine spezielle Biografie oder einen Artikel zu einem besonderen Thema? Dann helfen Sie bitte und schicken Sie uns eine E-Mail.
Dondo Burghardo
Dondo Burghardo (* 11. Juni 1919 als Anton Burghart; † 19. Oktober 2011) war ein deutscher Zauberkünstler.
Leben
Dondo Burghardo war Halbwaise. Er stammte aus einer Allgäuer Korbmacherfamilie und hütete in seiner Jugend Ziegen. Fasziniert von einem Zauberkünstler, der in seiner Schule auftrat, lernte Dondo seine ersten Handgriffe von „Tippelbrüdern“, die in der vom Vater ehrenamtlich betreuten Obdachlosenherberge übernachteten.
Nach einer Zeit als Hotelpikkolo und einer Lehre als Kellner kam Dondo zum Arbeitsdienst, dann zur Wehrmacht, wo er mit der Zauberei begann und bei einer Frontbühne arbeitete.
In der Kriegsgefangenschaft begann er aus Mangel an Requisiten mit dem Muskellesen und hatte großen Erfolg.
1947 aus Prag in seinen Geburtsort zurückgekehrt, begann er sich eine Karriere als Zauberkünstler „Dondo Burghardo“ mit klassischem Repertoire aufzubauen. Durch Vermittlung eines Klassenkameraden begann er vor allem in Lungenheilstätten zu zaubern – eine ökonomische Nische, die er sein gesamtes Künstlerleben besetzt hielt. Später kamen Kulturringe, Volkshochschulen und Kurorte als Spielstätten dazu.
Mit seiner zweiten Frau Ute bildete er 37 Jahre lang, bis sie aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr mit ihm reisen konnte, ein unzertrennliches Gespann; sie assistierte ihm, z. B. bei seinen mnemotechnischen Experimenten, vor allem aber war sie für die Organisation und Akquisition zuständig.
Dondo Burghardo, der noch im Alter von 80 Jahren mehr als 200 Vorstellungen pro Jahr gab und im Laufe seiner 50jährigen Karriere mehr als vier Millionen selbstgefahrene Kilometer zu Auftrittsorten zurücklegte, war Ehren-, bzw. Goldkartenmitglied von MZvD und MRS sowie Mitglied in der Interessengemeinschaft professioneller Magier (IPM).
Im Jahre 2000 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Ein Höhepunkt seines Programms ist die Demonstration des „Muskel-Lesens”. Obwohl Burghardo nicht weiß, an welcher Stelle ein bestimmter Gegenstand im Raum verborgen wird, gelingt es ihm, das Handgelenk eines Gastes haltend, diese Stelle zu finden.
Zusammen mit Reto Breitenmoser und Wilhelm Widenmann hat er im Verlag Edition Olms eine Serie von 10 Büchern zur Darstellung der Geschichte der Zauberkunst herausgegeben: Bibliotheca Magica.
Veröffentlichungen
- Muskellesen Das Spiel mit dem Unterbewusstsein, Verlag Magic Hands, 1982, 25 Seiten
Auszeichnungen
- 2. Preis im Bereich Kartenzauberkunst, Zauberkongress Bad Neuenahr, 1963[1]
Quellen
- Lexikon der Zauberkünstler, Stephan Oettermann, Sibylle Spiegel, Edition Volker Huber, 2004 Seite 66
- Magie, Heft 1, 82. Jahrgang, 2002, Seite 20
Nachweise
- ↑ Magie, Heft 12, Titeseite, 1963