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Carl Baudenbacher
Carl Baudenbacher (* 17. März 1840; † 16. Januar 1896) war ein deutscher Zauberkasten-Hersteller.
Leben
Carl Baudenbacher war der Sohn des Caspar Baudenbacher, ein deutschen Drechslermeister in Nürnberg.
Die „Erste Nürnberger Holzspielwarenfabrik C. Baudenbacher“ zählte zu den bedeutendsten der frühen Hersteller von Zauberkästen in Deutschland. Sie wurde um 1835 von dem Drechslermeister Caspar Baudenbacher (1803–1876) in Nürnberg gegründet und machte sich vor allem unter der Leitung seines Sohns Carl Baudenbacher, der 1870 in das Unternehmen einstieg, mit einem breiten Sortiment sorgfältig gefertigter Zauberkästen einen guten Namen. Auf der Weltausstellung 1876 in Philadelphia wurden die Zauberapparate der Firma für die „geniale Kombination von Mechanismen, die große Mustervielfalt, das elegante Äußere und den Neuheitscharakter“ ausgezeichnet.
Unter Johann Baudenbacher, dem Enkel des Firmengründers, erlebte die Firma im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts ihre Blütezeit. Sie hatte damals etwa 100 Beschäftigte und exportierte weltweit. Ihr Sortiment umfasste eine kaum überschaubare Fülle von Zauberartikeln, die nicht nur für Kinder und erwachsene „Dilettanten“ gedacht waren. Vor allem unter der zeitweiligen Geschäftsführung des damals weithin berühmten Zauberkünstlers Friedrich Wilhelm Horster, alias Conradi Horster, wurden aufwendige Zaubertricks entwickelt, die professionellen Ansprüchen gerecht wurden. So konnte Baudenbacher stolz damit werben, dass sich selbst Kaiser Wilhelm II. gerne mit Conradis Zaubertricks unterhalten ließ.
Wie zahlreiche andere Betriebe überlebte das Unternehmen jedoch den Ersten Weltkrieg nicht mehr in Familienbesitz. Im Frühjahr 1919 verkaufte der Sohn Carl Baudenbachers, Johann Baudenbacher, die Firma an die Nürnberger Spielefabrik J. W. Spear & Söhne. Bis in die 30iger Jahre wurden die Zauberkästen unter "Baudenbacher/Abteilung C" durch Spear&Söhne verkauft.
Quelle
- C. Baudenbacher, Erste Nürnberger Holzspielwarenfabrik, Helmut Schwarz/Marion Faber, Schriftenreihe des Spielzeugmuseums Nürnberg, Band VII, 2008