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Joe Wildon

Aus Zauber-Pedia
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Joe Wildon; Archiv: Wittus Witt

Joe Wildon (* 29. Juli 1922 Königsberg als Julius Bernhard Wildermann; † 27. September 2003 in Detmold) war ein deutscher Zauberkünstler, Zauberhändler, Erfinder und Autor.

Leben

1949 gründete Joe Wildon als einer der ersten deutschen Zauberkünstler nach dem Zweiten Weltkrieg ein Zauberunternehmen in Bielefeld, das bis in die 1970er Jahre existierte. Wildon legte stets einen großen Wert auf die Qualität seiner angebotenen Zauberkunststücke. Sie waren zum größten Teil professionell gefertigt und sahen – im Gegensatz zu Geräten einiger seiner Mitbewerber – nicht nach „Heimarbeit“ aus.

Zur Kundenbindung trugen seine Publikationen bei, die dem gleichen Anspruch unterlagen. Sein von 1951 bsi 1961 herausgebenes Zauberperiodikum Magisches Magazin gilt immmer noch (2023) in Form und Inhalt beispielhaft.

Nach dem Einstellen der Zeitschrift Magisches Magazin publizierte Wildon in unregelmäßigen Abständen das Kundenperiodikum Trickspiegel, das jedoch zum größten Teil aus Kunststückangeboten bestand. Insgesamt sind 21 Ausgaben erschienen.

1959 brachte Joe Wildon anlässlich seines 10-jährigen Firmenbestehens einen Katalog heraus, der bis heute in seiner Aufmachung ebenfalls als beispielthaft gilt.

Wildon arbeitete eng mit ➟ Herbert von der Linden zusammen. Zu seinen weiteren Mitarbeitern zählte auch Jens Korth.

1976 verließ Joe Wildon Deutschland, ohne jedoch sich von seiner Kundschaft offiziell zu verabschieden. Er zog nach England, in die Nähe Londons und eröffnete eine Heilpraktikerpraxis. 1999 kam er fast unbemerkt zurück nach Deutschland und zog zu einer Dame in Bad Meinberg, wo er auch 2003 starb. Seine Beerdigung fand am 6. Oktober 2003 statt.

Wildons Sarg

Die Gestaltung des Jubiläumskataloges, der Trickspiegel-Ausgaben und einiger weiterer Publikationen lag in den Händen des Bielefelder Grafikers Günter Riedel (26. März 1926).[1]

Günter Riedel mit einigen für Joe Wildon gestalteten Publiaktionen

AMK

Um 1969/70 gründete Joe Wildon die Akademie für Magische Kunst, kurz AMK genannt. Mitglied konnte jeder werden. Hauptsächlich jedoch Kunden der Firmen Wildon und von der Linden. Den Mitgliedern wurde eine Reihe von Versprechungen gemacht, die allerdings nicht eingehalten wurden.

Im Rahmen dieser Vereinsgründung brachte Joe Wildon ein Produkt heraus, das er mit Magischer Computer bezeichnete. Dahinter verbarg sich ein Lochkartensystem nach dem Stich-Prinzip: Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts erlauben Lochkarten die Auswahl und Sortierung von Informationen. Jedes Schlüsselwort entspricht einer Folge von Löchern und Zwischenräumen. Mit Hilfe einer Nadel können die gewünschten Karten ausgewählt werden.

Wildon wandte dieses Prinzip auf die Zauberkunst an. Insgesamt produzierte er 100 Karten mit unterschiedlichen Zauberkunststücken, die nach bestimmten Kritieren sortiert werden konnten.

Speziell für die Mitglieder der AMK produzierte er zusätzlich Angebotslisten, die mit AMK Trickspiegel betitelt waren. Zwei Ausgaben von 1974 sind nachweisbar.

Publikationen

Quellen

Nachweise

  1. Zaubern und Verzaubern, 2008, Seite 117